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Es geht um die Brieftasche bzw. um die Frage, wohin damit?

Foto: Corbis/beyond/ Vladimir Godnik

Es ist heute an der Zeit, über ein Problem nachzudenken, das sich Männern recht häufig stellt. Setzt man sich auf seinen Allerwertesten, wird man unangenehm daran erinnert. Es geht um die Brieftasche bzw. um die Frage, wohin damit?

Steckt man sie in die hintere Hosentasche, dann beult sich die Hose an einer Stelle, die von sanften und im Idealfall schön ausgewogenen Rundungen lebt. Leider bringt die Brieftasche diese Balance der Backen durcheinander. Rechtshänder, die aus nachvollziehbaren funktionalen Gründen die rechte hintere Hosentasche bevorzugen, bekommen einen Rechtsdrall, bei Linkshändern hängt dagegen das linke Hinterteil schwer in der Luft.

Dysbalance

Beides stört im Regelfall weniger die Brieftaschenträger, deren Blick eher nach vorn als nach hinten gerichtet ist, als jene Menschen, die sich an einem unverstellten Blick auf die Backen ihrer Mitmenschen erfreuen. Davon soll es nicht so wenige geben. Eine zweite Möglichkeit ist, die Brieftasche in der Innentasche des Jacketts zu tragen.

Das setzt allerdings voraus, dass man erstens ein Jackett trägt und dass es zweitens so geschnitten ist, dass die Brieftasche nicht auch in diesem Fall zu einer unschönen Ausbuchtung führt. Das kriegen nur wenige Hersteller von Jacketts wirklich hin. Statt einer Dysbalance der Po- entsteht eine Dysbalance der Brustpartie. Auch das ist nicht ideal.

Was also tun? Die Brieftasche entrümpeln? Oder gar ein Herrenhandtascherl verwenden? Wir sehen: Das Problem ist größer als gedacht. Und eine Lösung nicht wirklich in Sicht. (Stephan Hilpold, Rondo, DER STANDARD, 5.7.2013)