Screenshot: WebStandard

Google hat seinen Dienst Reader abgeschaltet, mit dem man Webseiten-Inhalte abonnieren konnte. Ungeachtet der Proteste von zahlreichen enttäuschten Anwendern machte das Unternehmen am Montag wie bereits angekündigt den 2005 gestarteten Service dicht. Die Zahl der Nutzer sei gesunken, hieß es zur Begründung in einem Blogeintrag. Wer den Reader aufrufen wollte, erhielt am Dienstag die Nachricht, dass der Dienst abgeschaltet wurde. Nutzer können die Liste der eigenen Abonnements noch bis zum 15. Juli herunterladen. Danach wird das Archiv gelöscht.

Im Netz hatte sich in den vergangenen Monaten teilweise scharfer Protest gegen die Entscheidung formiert. Mehr als 150 000 Menschen unterstützen eine Online-Petition, in der Google aufgefordert wurde, den Reader weiter zu betreiben. Der Google Reader setzte auf dem Format RSS (Really Simple Syndication) auf.

"Frühjahrsputz"

Das Ende des Readers war im vergangenen März als Teil von Googles regelmäßigen "Frühjahrsputz"-Aktionen bekanntgegeben worden, bei denen Produkte und Dienste ausgemustert werden. Mitgründer Larry Page hatte nach seiner Rückkehr an die Konzernspitze im Frühjahr 2011 die Devise ausgegeben, Google müsse sich auf weniger Projekte konzentrieren.

Mit RSS kann man neue Inhalten auf Websites verfolgen, ohne die Seite jedes Mal einzeln aufrufen zu müssen - die neuen Einträge tauchen in einer Art Nachrichtenticker auf. Google eroberte mit seinem kostenlosen Reader schnell einen großen Teil des Marktes. Mit der Ausbreitung von Twitter und Facebook wurden die RSS-Ströme allerdings für viele Nutzer weniger wichtig. (APA, 2.7. 2013)