Rio de Janeiro - Als erster FIFA-Spitzenfunktionär hat Kommunikationsdirektor Walter de Gregorio wegen der Proteste in Brasilien mögliche Konsequenzen für künftige Weltmeisterschaften angekündigt. So steht offenbar die Bannmeile rund um die Stadien, die FIFA-Sponsoren Exklusivität garantiert und kleine Straßenhändler ausschließt, auf dem Prüfstand. "Das sind Fragen, die wir intern intensiv besprechen. Wir leben ja nicht in einer Nussschale, und wissen nicht, was rund um uns herum abgeht", sagte de Gregorio in einem Interview von "ZEIT ONLINE".

Nach den Massendemos, die sich auch gegen die FIFA und die Milliardeninvestitionen für die WM richteten, werde beim Fußball-Weltverband über Konsequenzen diskutiert. "Es wäre fahrlässig von uns, wenn wir jetzt so tun würden als sei nichts geschehen. Wir werden uns fragen: Was ist mit den Protesten? Wie kann man die verhindern? Was haben wir falsch gemacht? Wie weit können wir gehen? All die Diskussionen finden ja jetzt schon statt", sagte de Gregorio.

Den Vorwurf, dass die FIFA in Brasilien keine Steuern auf ihre WM-Gewinne zahle, wies er zurück. "Die FIFA zahlt indirekt Steuern, über das Ticketing beispielsweise. Wir generieren einige Tausend Arbeitsplätze." (APA, 30.6.2013)