Bild nicht mehr verfügbar.

Der Ball ist rund, die Geschäfte bei Nike auch.

Foto: AP /Chris O'Meara

New York - Brummende Geschäfte in Nordamerika haben Nike zu einem deutlichen Gewinnsprung verholfen und den Abstand zum deutschen Rivalen Adidas vergrößert. Der Überschuss stieg im abgelaufenen Geschäftsquartal um knapp 22 Prozent auf 668 Mio. Dollar (512,6 Mio. Euro), wie der weltgrößte Sportartikelhersteller am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte.

Als Achillesferse erwies sich das Geschäft in China, wo hohe Lagerbestände, starke Konkurrenz und Preisdruck Nike zu schaffen machen. "Das Rennen in China ist ein Marathon, es ist kein Sprint", sagte Nike-Chef Mark Parker. Entscheidend seien Ausdauer und Disziplin.

Vor allem die prallen Auftragsbücher in Nordamerika, dem weiterhin wichtigsten Absatzmarkt für Nike, überzeugten Analysten. Die Bestellungen für Sportartikel, die zwischen Juni und November ausgeliefert werden sollen, kletterten hier um zwölf Prozent, während die Aufträge weltweit um acht Prozent zulegten. "Es gab viele Sorgen, dass Nordamerika nachlässt, aber das ist nicht passiert. Nordamerika zeigt weiterhin unglaubliches Wachstum", sagte Analyst Brian Yarbrough vom Finanzdienstleister Edward Jones.

China stagniert

In China stagnierten dagegen die Aufträge für Waren. In der Volksrepublik macht der US-Konzern gewöhnlich rund ein Fünftel seines Gewinns und versucht seit einiger Zeit, seine Position zu verbessern. Das schwierige Marktumfeld spiegelte sich auch im Umsatz des vierten Geschäftsquartals wider: In China schrumpften die Erlöse um einen Prozent, während sie in Westeuropa stagnierten. Weltweit konnte Nike seinen Umsatz aber in den drei Monaten bis Ende Mai um 7,4 Prozent auf 6,7 Mrd. Dollar hochschrauben. Am Markt kamen die Zahlen gut an: Nachbörslich legte die Nike-Aktie um mehr als drei Prozent zu.

Im Duell mit dem Erzrivalen Adidas haben sich die Amerikaner damit eine gute Ausgangslage erarbeitet. Das Unternehmen aus Herzogenaurach hatte im ersten Quartal mit seinen drei Streifen 308 Mio. Euro verdient - sechs Prozent mehr als im Vorjahresraum. Der Umsatz des Nike-Konkurrenten sank dagegen in den drei Monaten bis Ende März um zwei Prozent auf 3,75 Mrd. Euro.

Adidas hatte sich zuletzt zuversichtlich gezeigt, im Wettlauf mit Nike einen kräftigen Schub durch die Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr zu erhalten. Die Deutschen sind Sponsor, Ausrüster und Lizenznehmer der WM 2014 und des derzeit als Probeturnier in Brasilien laufenden Confederations Cup. Nike rüstet dagegen den Gastgeber und fünffachen Weltmeister aus. (APA/Reuters, 28.6.2013)