Auf diesem Screenshot hat die Statue erst einen Teil ihrer 180-Grad-Drehung vollführt (Quelle: Youtube/Manchester Museum).

Das Manchester Museum verfügt über einige durchaus sehenswerte Stücke aus dem alten Ägypten. Doch eines der Relikte stiehlt derzeit allen anderen Exponaten auf spektakuläre Weise die Show: Museumsmitarbeiter haben vor einigen Monaten festgestellt, dass sich die 25 Zentimeter hohe Statue von Neb-Sanu aus einem Mumiengrab des Mittleren Reiches in ihrer verschlossenen Vitrine langsam - für das freie Auge praktisch nicht wahrnehmbar - um ihre eigene Achse dreht.

Nachdem man auf das Phänomen aufmerksam geworden war, ließ der Ägyptologe Campbell Price eine Kamera aufstellen. Das Museum hat die Aufnahmen nun in seinem Blog veröffentlicht. Die Bilder zeigen, dass sich Neb-Sanu im Laufe der Zeit in einem perfekten Halbkreis bewegt und schließlich mit dem Gesicht nach hinten stehen bleibt. Die Bewegung findet nur tagsüber statt, nachts scheint die Figur zu schlafen.

Während einige wieder einmal den berühmten ägyptischen Mumien-Fluch bemühen, um das Mysterium zu erklären, vermutet Brian Cox, Physiker an der Universität Manchester, dass die Statuette durch Bodenvibrationen, ausgelöst von Besuchern und Straßenverkehr, ihren Bewegungsdrang erhält. Price hält dagegen, dass die Figur sich exakt um 180 Grad dreht und dass sie sich in den vorangegangenen acht Jahren nie bewegt hatte, obwohl sie immer in einer Glasvitrine stand. Manche vermuten nun gar, dass Price selbst dahinter steckt, um mehr Besucher anzulocken. Immerhin ist er nach eigener Aussage der einzige, der einen Schlüssel zu der Vitrine besitzt...

--> Youtube: Spinning Statuette in Manchester Museum

--> Egypt at the Manchester Museum: The mystery of the spinning statuette

(red, derStandard.at, 27.06.2013)