Wien - Die österreichische Lackindustrie leidet unter der schwierigen Wirtschaftslage in Europa. Im vergangenen Jahr ging die Produktion der 28 Betriebe mit ihren rund 3.000 Beschäftigten um 3,5 Prozent auf 145.000 Tonnen zurück, der Umsatz der Branche sank um 1,9 Prozent auf 413 Millionen Euro. Besserung ist nicht in Sicht. "Für heuer sehen wir keinen Aufwärtstrend", sagte Hubert Culik, Obmann der Berufsgruppe Lackindustrie des Fachverbandes der Chemischen Industrie.

Eurokrise

Hauptgrund für den Produktionsrückgang war die um 2,9 Prozent geringere Nachfrage nach Anstrichmitteln aus dem nahen Ausland - in traditionell wichtigen Ländern wie Spanien, Italien, Rumänien oder Polen sei die Nachfrage ausgeblieben, berichtete Culik. Deutlich positiv hätten sich hingegen Asien und Nordamerika entwickelt, mit einem Plus von 25 Prozent.

Eine Entlastung erhofft sich die Branche durch eine Erweiterung des österreichischen Umweltzeichens. Ein wichtiger Schritt dorthin sei die EU-weite Harmonisierung von Umweltprodukterklärungen (EPD). "In Deutschland wurden bereits sieben Branchen-Umwelterklärungen im Lackbereich entwickelt. Es ist sinnlos, dieselben in Österreich nochmals um teures Geld auszuarbeiten."

Lehrberuf ausgearbeitet

Ab 2014 könnte es den "Lack- und Anstrichmitteltechniker" auch als Lehrberuf geben. Die Betriebe in Österreich bilden jährlich bis zu 50 Lehrlinge aus, die aber nach Deutschland und in die Schweiz geschickt werden müssen, um sich das nötige Fachwissen anzueignen. Die neue Fachausbildung sei vorbereitet und weitgehend auf Schiene. (APA, 27.6.2013)