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Hernandez war Starspieler bei den New England Patriots. Er bekennt sich nicht schuldig.

Foto: REUTERS/Mike George/Pool

Der amerikanische Footballstar Aaron Hernandez ist am Mittwoch in seiner Wohnung in North Attleboro im US-Bundesstaat Massachusetts festgenommen worden, berichtet CNN. Der Vorwurf: Der Spieler der New England Patriots soll für die Ermordung des 27-jährigen Odin Lloyd verantwortlich sein. Lloyd war mit der Schwester von Hernandez' Verlobter zusammen und spielte für die Boston Bandits, ein halbprofessionelles Footballteam.

Leiche in Industriegebiet gefunden

Laut Staatsanwaltschaft hat Hernandez seinen Freund entweder selbst ermordet oder den Mord in Auftrag gegeben. Die Leiche wurde in einem Industriegebiet gefunden, das rund einen Kilometer von Hernandez' Wohnhaus entfernt liegt. Auf Videos von Überwachungskameras ist zu sehen, dass Hernandez mit einem Mietauto in Richtung des Tatorts und wieder zurück gefahren war.

Der leitenden Ermittler in dem Fall sagte gegenüber CNN: "Er inszenierte das Verbrechen von Beginn an, er versteckte und vernichtete Beweismaterial und verhinderte, dass ein wichtiger Zeuge mit der Polizei sprach." Grund für den Mord soll sein, dass Lloyd bei einem Besuch in einem Club in Boston mit Leuten gesprochen hatte, mit denen Hernandez Schwierigkeiten hatte. Für Hernandez sei das ein Vertrauensbruch gewesen, so der Ermittler.

Patriots kündigen Vertrag mit Starspieler

Zwei Stunden nach der Festnahme gaben die New England Patriots über Twitter bekannt, dass man sich von dem 23-jährigen Starspieler getrennt habe. "Wir wissen, dass Untersuchungen der Strafverfolgungsbehörde laufen, wir unterstützen und respektieren diese. Zum jetzigen Zeitpunkt glauben wir, dass dieser Schritt richtig war", teilte das Team mit. Erst ein Jahr zuvor hatten die Patriots Hernandez um 40 Millionen Dollar unter Vertrag genommen. 

Verdächtiger bekennt sich nicht schuldig

Bei seiner ersten Anhörung vor Gericht plädierte Hernandez auf nicht schuldig. Der nächste Termin wurde für den 24. Juli festgesetzt. Das Gericht lehnte es ab, Hernandez auf Kaution freizulassen.

Unklar sei vorerst noch, ob Hernandez die Tat alleine ausgeführt oder die Unterstützung von zwei weiteren Männern gehabt habe, berichtete CNN. Die Polizei äußerte sich dazu bisher nicht. (red, derStandard.at, 27.6.2013)