Graz - Der FC Gratkorn, der von 2004 bis 2011 in der Ersten Liga mitgemischt hatte, ist pleite. Wie die Gläubigerschutzverbände KSV und AKV am Donnerstag mitteilten, hat der mit rund 480.000 Euro überschuldete Fußballclub einen Antrag auf Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beim Zivilgericht Graz gestellt. Der Verein soll als reiner Amateurclub in der Regionalliga weitergeführt werden. Pläne, eine Spielgemeinschaft mit dem mehrfach insolventen GAK zu bilden, haben sich zerschlagen.

Auf der Passivseite stehen 170.000 Euro an Bankverbindlichkeiten sowie Finanzamtsschulden in etwa der gleichen Höhe. Außerdem sind 123.000 Euro an Spieler- und Trainergagen ausständig. Als Grund für die Insolvenz werden der Abstieg und die damit entfallenden Fernseh- und Sponsorgelder genannt. Durch bereits vorgenommene Einsparungen und mithilfe neuer Sponsormittel soll es gelingen, nicht nur die Fortführung, sondern auch einen Teil der Sanierung zu finanzieren. Der Sanierungsplan sieht eine 20-prozentige Quote, zahlbar binnen zwei Jahren vor. Das Stadion wird von der Marktgemeinde Gratkorn kostenlos zur Verfügung gestellt.

Nach dem GAK, dem DSV Leoben und dem SV Bad Aussee handelt es sich um den vierten steirischen Regionalligaverein, der in den vergangenen Jahren in die Insolvenz geschlittert ist. Der FC Gratkorn wurde 1921 gegründet und kam 1996 über die Landes- in die Regionalliga. Von dort gelang 2004 der Aufstieg in die Erste Liga. (APA, 26.6.2013)