München - Noch während der einst schnellste Supercomputer Europas, der SuperMUC in Garching bei München, auf die doppelte Leistung aufgestockt wird, laufen bereits Planungen für den Folgerechner. Er solle vermutlich 2016 oder 2017 den SuperMUC ablösen und eine Rechenleistung von einigen hundert PetaFLOPS haben, sagte Vorsitzende des Leibniz-Rechenzentrums (LRZ) in Garching in Deutschland, Arndt Bode.

Höhere Leistung

SuperMUC hatte vor knapp einem Jahr im Juli 2012 als schnellster Rechner Europas den Betrieb aufgenommen und rangierte ein halbes Jahr später bereits auf dem zweiten Platz hinter JUQUEEN im Forschungszentrum Jülich. Erst vor kurzem hatte der SuperMUC einen Weltrekord bei der Berechnung der Dynamik von Gasmolekülen aufgestellt. Das Verhalten von 4,125 Billionen Krypton-Teilchen wurde dafür simuliert.

Derzeit wird SuperMUC auf doppelte Leistung aufgerüstet. Die Aufstockung soll bis Mitte 2015 abgeschlossen sein; die Leistung soll dann bei 6,4 PetaFLOPS liegen. Die Kosten von 34 Millionen Euro teilen sich das Land Bayern und der Bund je zur Hälfte. Die Anlage soll zusätzlich zu seinen 155.656 Prozessorkernen weitere 74.304 Kerne mit der Xeon-Technologie von Intel erhalten. Der Hauptspeicher soll von 340 auf 538 Terabyte aufgestockt werden.

Anlage voll ausgelastet

Das Besondere an der Anlage ist ihre spezielle Wasserkühlung. Damit lassen sich im Vergleich zur Luftkühlung bis zu 50 Prozent an Energie einsparen. Das Leibniz-Rechenzentrum nutzt die Abwärme zugleich als Gebäudeheizung.

Die Anlage wird für sehr vielfältige wissenschaftliche Berechnungen von der Berechnung der Ursprünge des Universums über Erdbeben bis zu medizinischen Modellen genutzt und ist seit der Inbetriebnahme vollständig ausgelastet. (APA/red, derStandard.at, 24. 6. 2013)