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Charakteristisch für Saiga-Antilopen ist ihre Nase, die zu einem Mini-Rüssel ausgebildet ist. Die Tiere sind nahezu ständig unterwegs: Auf kurzen Strecken in kleineren Gruppen, auf langen Wanderungen in Herden von mehreren tausend Tieren.

Foto: AP Photo/Wildlife Conservation Society, Joel Berger

Vilm - Nationalparks und Reservate sind eine wichtige Schutzmaßnahme, reichen für viele Tierarten aber nicht aus. Ein großes und schwierigeres Problem ist es, migratorischen Spezies die Möglichkeit für ihre Wanderungen offenzuhalten. Zersiedelung, Ausdehnung land- und forstwirtschaftlicher Nutzflächen und die Ausbreitung von Verkehrsrouten schneiden immer mehr dieser Wege ab.

Um Korridore offenzuhalten oder gar neu zu öffnen, müssen Staaten zusammenarbeiten. Eine dieser Initiativen ist nun auf einem guten Weg: Regierungsvertreter und Fachleute aus der Mongolei, Kasachstan, Kirgistan und Deutschland haben sich auf der Ostseeinsel Vilm auf einen gemeinsam Schutzplan für den zentralasiatischen Raum geeinigt. Dieser Plan soll es Saiga-Antilopen, Wildeseln, Kropfgazellen und Wildkamelen künftig ermöglichen, wieder leichter durch Zentralasien ziehen können. 

Wanderungen überlebenswichtig

Der mit dem Ausbau des industriellen Bergbaus einhergehende Bau von Straßen und Schienen sowie Grenzzäune hätten die Bewegungsfreiheit der Tiere in den vergangenen Jahren deutlich eingeschränkt, sagte Christiane Röttger, Referentin für Zentralasien im Sekretariat der Bonner Konvention zum Schutz wandernder Tierarten.

In Zentralasien gibt es die größten zusammenhängenden Graslandökosysteme und Steppen weltweit. Wanderungen sind für die Tiere überlebenswichtig, um den für die Region typischen extremen Witterungsereignissen ausweichen und die saisonal jeweils besten Weidegründe erreichen zu können. (APA/red, derStandard.at, 24. 6. 2013)