ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner, ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl, ORF-Generaldirektor Wrabetz und Staatsoperndirektor Dominique Meyer bei der Unterzeichnung des Vertrages.

Foto: ORF/Thomas Jantzen

Wien - Die Kooperation des ORF mit der Wiener Staatsoper ist offenbar nicht von den geplanten drastischen Sparmaßnahmen des öffentlich-rechtlichen Senders betroffen. Die heimischen TV-Konsumenten kommen auch in den nächsten vier Jahren in den Genuss des Wiener Opernballs. Der ORF und die Wiener Staatsoper verlängerten den entsprechenden Vertrag bis 2017. Zusätzlich werden bis zur Spielsaison 2016/17 insgesamt sechs Opern- und Ballettproduktionen aus dem Haus am Ring übertragen. Den Auftakt macht am 5. Oktober Puccinis Oper "La fanciulla del West", die um 20.15 Uhr auf ORF 2 ausgestrahlt werden wird.

Die "erfolgreiche Partnerschaft" werde damit laut ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz weiter intensiviert, wobei die Produktionen "sowohl künstlerisch als auch übertragungstechnisch bestmöglich umgesetzt" werden sollen. Fernsehdirektorin Kathrin Zechner betonte die "wichtige kulturpolitische Funktion eines Kommunikators und Vervielfachers", die der ORF damit wahrnehme. Nicht zuletzt der Opernball garantiert dem Sender immer wieder Topquoten, bei der diesjährigen Ausgabe saßen etwa bis zu 1,6 Mio. Menschen vor den Bildschirmen.

Sparmaßnahmen

Der Zeitpunkt der Vertragsverlängerung fällt mit dem Bekanntwerden verschiedener möglicher Sparmaßnahmen des Senders zusammen. So könnte es bei einigen Kulturveranstaltungen empfindliche Kürzungen geben, das "Wettlesen" um den Bachmann-Preis könnte sogar gänzlich dem Sparstift zum Opfer fallen, was für lautstarke Kritik gesorgt hat. Der Verlust des Wettlesens wäre "ein herber Schlag für die literarische Landschaft und ein Armutszeugnis für das Kulturland Österreich", schloss sich auch der Hauptverband des österreichischen Buchhandels den Protesten an.

Ende Juni zeigt der ORF unterdessen eine Opernübertragung, die noch nicht Teil des neuen Vertrags mit der Staatsoper ist. Am 27. Juni wird Richard Strauss' "Capriccio" in der Inszenierung von Marco Arturo Marelli auf ORF 2 ab 22.30 Uhr live-zeitversetzt aus dem Haus am Ring zu erleben sein. In den Hauptrollen sind dabei unter anderem Renee Fleming, Angelika Kirchschlager, Bo Skovhus und Michael Schade zu sehen und hören, am Pult feierte Christoph Eschenbach sein Haus-Debüt. (APA, 21.6.2013)