Beirut - Bei Protesten im Libanon gegen die Verschiebung der Parlamentswahl auf Ende des kommenden Jahres hat es am Freitag Zusammenstöße mit der Polizei gegeben. Etwa hundert zum größten Teil jugendliche Demonstranten versuchten, eine Sicherheitsabsperrung vor dem Parlament in der Hauptstadt Beirut zu durchbrechen. Polizisten drängten sie mit Schlagstöcken zurück. Die Demonstranten wehrten sich mit Stöcken und Wasserflaschen. Zwei Demonstranten erlitten Verletzungen.

Das libanesische Parlament hatte angesichts des Gewaltkonflikts im benachbarten Syrien am 31. Mai die Verschiebung seiner anstehenden Neuwahl um 17 Monate beschlossen. Als neuer Termin wurde der 20. November 2014 festgelegt. Ursprünglich sollte bereits am 20. Juni ein neues Parlament gewählt werden. Die Verschiebung sei der "Sicherheitslage in mehreren libanesischen Regionen" geschuldet, hieß es in dem Parlamentsbeschluss. Dort könne kein Wahlkampf stattfinden.

In Syrien gibt es seit Mitte März 2011 einen Aufstand gegen Staatschef Bashar al-Assad, der sich zu einem Bürgerkrieg entwickelte. Die syrische Armee wird unter anderem von Kämpfern der schiitischen Hisbollah-Miliz aus dem Libanon unterstützt. Viele Beobachter warnen davor, dass sich der Konflikt auf den Libanon ausweiten könnte. (APA, 20.6.2013)