Die Entscheidung, wo dieser Lkw sein Leben aushaucht, wirkt sich auch auf die globale Emissionsbilanz aus.

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Weltweit feilschen Regierungen und Autohersteller um künftige Verbrauchs- und Abgaslimits. Selbstverständlich spielt die gewaltige Massenträgheit der riesigen Autoindustrie eine nicht unwesentliche Rolle bei der Entwicklung von Zukunftsszenarien.

Auch wenn die Wirtschaftsdaten da und dort von Zeit zu Zeit durchhängen, die Autoindustrie und viele Menschen damit leben davon sehr gut, ihr seit über 100 Jahren geläufiges Produkt zu verkaufen.

Vergebliches Ringen um Chancengleichheit

Global gesehen ist ein Nachlassen der Nachfrage nicht absehbar, auch wenn die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien von über 50 Prozent schreckliche Auswirkungen auf unseren Kontinent erwarten lassen.

Dominiert wird das Bestreben der Autohersteller von der Tatsache, dass sie das Produzieren von Verbrennungsmotoren und des damit verbundenen Umfeldes extrem gut beherrschen und jede Änderung des Kurses das wirtschaftliche Risiko erhöht. Also hilft gar nichts anderes, als die Spielregeln von außen festzulegen, damit alle die gleiche Kröte schlucken müssen und damit Chancengleichheit besteht. Darüber sind sich auch alle einig, deshalb werden auch ständig Gesetze verschärft.

Unterschiedliche Rahmenbedingungen

Die größeren Probleme liegen aber in den weltweit sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen für den Betrieb von Autos. So hochgezwirbelte Schadstoffreinigung wie bei uns ist in anderen Staaten und Kontinenten oft unmöglich, weil dazu nicht nur ausreichend reine Kraftstoffe fehlen.

Nur ein Beispiel: Ein Lkw geht zuerst durch mehrere Hände in den wohlhabenden Ländern, bis er schlussendlich in Afrika landet. Vorher wird aber die Abgasreinigung ausgebaut, weil sie bei der dortigen Kraftstoffqualität ohnehin bald kaputtginge und auch die Wartungsmöglichkeiten vom Know-how bis zur Elektronik nicht vorhanden sind. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 21.6.2013)