Die US-Metropole ist noch immer für Superlative gut, auch was den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs betrifft. Ein Baustellen-Check im New Yorker Untergrund

New York: Das ist - je nach Blickwinkel - entweder ein Moloch oder eine Verheißung. Für die Metropolitan Transportation Authority (MTA) ist die Ansammlung von 22 Millionen Menschen im Großraum New York vor allem ein gewaltiger Job.

Die öffentlichen Verkehrsbetriebe, die größten der westlichen Hemisphäre, verzeichnen an einem durchschnittlichen Wochentag 8,55 Millionen Fahrten. Knapp 3.300 Kilometer und 736 Stationen umfasst das Schienennetz, also jenes von Subway und den drei Eisenbahngesellschaften. Dazu kommen noch 4.600 Kilometer Bus-Netz, das von insgesamt 5700 Bussen bedient wird.

Spektakuläre Bauprojekte

Der enorme Aufwand wird von den New Yorkern honoriert: Vier von fünf Pendlern nutzen die Angebote der MTA. Allein: Der Öffi-Gigant mit seinen 65.000 Mitarbeitern seht vor dem finanziellen Kollaps. Seit Jahren bereits schiebt der 1965 gegründete Dienstleister einen riesigen Schuldenberg vor sich her, der Ende 2012 zu einer Summe von 31,8 Milliarden US-Dollar (24,3 Milliarden Euro) angewachsen ist. Zwei Milliarden Dollar wurden im vergangenen Jahr allein für den Schuldendienst versenkt.

Trotz mehrerer Fahrpreiserhöhungen laufen der MTA die Kosten davon: Ab 2015 muss die Authority 20 Milliarden Dollar in die Erhaltung ihres Verkehrsnetzes investieren, nicht inkludiert in die Rechnung sind jedoch einige riesige Ausbauprojekte, darunter das sogenannte East-Side-Access-Projekt (ESA), ein Krisenloch allererster Güte, das dem angepeilten Zeitplan bereits um zehn Jahre hinterherhinkt. Die Kosten für die großteils untertunnelte Verbindung zwischen dem Grand Central Terminal in Manhattan und dem Bahnhof der Long Island Rail Road (LIRR) im Stadtteil Queens samt der Errichtung neuer Infrastruktur haben sich auf 8,2 Milliarden Dollar verdoppelt.

Aufmarsch der Kettendozer

Vergleichsweise beschauliche 4,5 Milliarden Dollar legt die MTA hingegen für den Bau der Second Avenue Subway ab. 2016 sollen die Arbeiten in Manhattan abgeschlossen sein, der ESA nimmt 2018 den Betrieb auf. Bis dahin wühlen sich hunderte Arbeiter durch den Untergrund von New York City – ein Untertage-Job, der von der MTA gewissenhaft dokumentiert wird.

Vom Kettendozer über Tunnelbohrgeräte bis hin zum Radlader ist an schwerem Werkzeug kein Mangel. Zu sehen sind neben allerlei Heavy Tools drei Großbaustellen der Metropolitan Transportation Authority, die Orte des Geschehens können am Ende der Fotostrecke genauer begutachtet werden. (Stefan Schlögl, derStandard.at, 25.6.2013)

Bau der Second Avenue Line, Höhe 86ste Straße. (Adresse auf Google Maps anzeigen)

Foto: MTA/Patrick Cashin
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Foto: MTA/Patrick Cashin

Bau am East Side Access (ESA), unterhalb des Grand Central Terminals. (Adresse auf Google Maps anzeigen)

Foto: MTA/Patrick Cashin
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Bau der Second Avenue Subway, Höhe 72ste Straße. (Adresse auf Google Maps anzeigen)

Foto: MTA/Patrick Cashin
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Foto: MTA/Patrick Cashin
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