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Das UNO-Gebäude nach dem Anschlag.

Foto: AP/Farah Abdi Warsameh

Mogadischu - Bei einem Selbstmordanschlag von Islamisten auf die Vereinten Nationen sind am Mittwoch in der somalischen Hauptstadt Mogadischu 18 Menschen getötet worden. Neben mindestens acht ausländischen und somalischen UN-Mitarbeitern sowie mehreren Angreifern seien auch drei somalische Zivilisten getötet worden, bestätigten Ärzte am Donnerstag. 18 weitere Menschen seien verletzt worden.

Die radikalislamische Miliz Al-Shabaab bekannte sich zu dem Anschlag. Das Attentat galt dem UN-Entwicklungsprogramm UNDP. Zunächst sprengte sich ein Angreifer vor dem Gebäude in die Luft. Es habe dort eine schwere Explosion gegeben, sagte Ahmed Hassan, ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, der Nachrichtenagentur dpa. Anschließend seien mehrere Islamisten, die Militäruniformen trugen, in das Gebäude gestürmt. Dort kam es zu einem heftigen Schusswechsel mit den UNDP-Wachleuten.

Anwohner fliehen

Nach Angaben eines Militärsprechers, der namentlich nicht genannt werden wollte, waren sieben oder acht Angreifer an der Tat beteiligt. Viele Anwohner flohen in Panik. Mehrere Gebäude in dem Gebiet seien beschädigt worden, berichtete der britische Sender BBC.

Regierungstruppen gelang es gemeinsam mit Soldaten der Afrikanischen Union (AU), das Gelände zu umstellen und anschließend unter ihre Kontrolle bringen. Das UN-Gebäude liegt in der Nähe des schwer bewachten Flughafens.

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon sprach bei einem Telefonat mit dem somalischen Präsidenten Hassan Sheikh Mohamud von einer "verabscheuungswürdigen Tat". Er sei schockiert und tief besorgt, fügte Ban hinzu und forderte den Präsidenten auf, den Schutz der Mitarbeiter der Vereinten Nationen sicherzustellen.

Die Al-Schabaab war bereits 2011 von Regierungssoldaten und der AU-Truppe Amisom weitgehend aus Mogadischu vertrieben worden. Jedoch verübt sie dort nach wie vor blutige Anschläge. Auch im Süden Somalias ist die Miliz weiter aktiv. (APA, 19.6.2013)