Anfangs spezialisierten sich die Fälscher auf Reisepässe, später dann immer mehr auf Bargeld.

Wien/St. Pölten - Die Polizei hat ein kriminelles Netzwerk ausgehoben, das im großen Stil Geld und Dokumente gefälscht haben soll. Die Ermittlungen liefen unter dem Namen "Operation Paradise City". Der Hintergrund für die Namensgebung stamme daher, "weil sich die Täter wie im Paradies gefühlt haben", sagte Justizministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien.

Im Zuge der Ermittlungen wurden falsche Banknonten mit einem Nennwert von 366.310 Euro wurden sichergestellt. Bei den insgesamt zwölf Verdächtigen die festgenommen wurden, handelt es sich laut der Ressortchefin um drei österreichische und neun serbische Staatsbürger. Auch drei Frauen und ein 15-Jähriger befinden sich unter den Inhaftierten. 

14 Hausdurchsuchungen, 220 Beamte

Bevor die Festnahmen Dienstagfrüh erfolgten, waren insgesamt 13 Hausdurchsuchungen in Wien und eine in Niederösterreich durchgeführte worden. Rund 220 Einsatzkräfte seien an der Aktion beteiligt gewesen, sagte Mikl-Leitner. Neben den heimischen Polizeieinheiten waren die Nationalbank und Europol eingebunden.

Ein Schwerpunkt der kriminellen Aktivitäten der kriminellen Gruppe sei zunächst die Fälschung von Dokumenten gewesen. Zum Beispiel hätten sie italienische, bulgarische und slowenische Führerscheine hergestellt und verkauft. Sukzessive wurde aber auf das lukrative Geschäft mit falschen Banknoten umgestellt.

Hauptverächtiger in Simmering

Der Hauptverdächtige saß laut Mikl-Leitner in Wien-Simmering. Dort soll sich auch die Fälscherwerkstatt befunden haben. (APA/red, derStandard.at, 19.6.2013)