Brasilia - Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff sieht ihr Land durch die Massenproteste gestärkt. "Brasilien ist heute stärker aufgewacht. Die Großartigkeit der Demonstrationen von gestern (Montag) haben die Energie unserer Demokratie bewiesen", sagte sie am Dienstag in Brasília.

Es sei gut, so viele Jugendliche und Erwachsene zu sehen, die mit Brasiliens Flagge in der Hand und die Nationalhymne singend ein besseres Brasilien verteidigten. Ihre Regierung höre diese Stimme, die nach Veränderungen riefen.

Rousseff: Friedliche Demonstrationen legitim

Bei den Protesten waren in der Nacht zum Dienstag mehr als 200.000 Menschen landesweit auf die Straße gegangen, um gegen Korruption, die hohen Kosten für die Fußball-WM 2014 und Fahrpreiserhöhungen zu protestieren. Rousseff hatte noch in der Nacht "friedliche Demonstrationen" als legitim in einer Demokratie bezeichnet. In Rio war es am Rande eines friedlichen Marsches mit 100.000 Teilnehmern zu heftigen Ausschreitungen von einigen Randalierern gekommen.

Die Massenproteste finden während der Generalprobe für die Fußball WM, dem "Confed Cup", in dem sich Gastgeber Brasilien mit dem Weltmeister und der besten Mannschaft der sechs Kontinental-Fußballverbände misst.

Brasilien ist nicht nur Gastgeber von Confed Cup und WM. 2016 sollen dort die Olympischen Sommerspiele stattfinden, und das Schwellenland will sich als mächtiges Land präsentieren. Bereits im Juli besucht Papst Franziskus anlässlich des Weltjugendtages Brasilien, zu dem zwei Millionen Besucher erwartet werden. (APA, 18.6.2013)