Jakarta - Mit Wasserwerfern und Warnschüssen hat die Polizei in Indonesien am Montag Demonstranten vor dem Parlament in Jakarta auseinandergetrieben. Augenzeugen berichteten im Fernsehen vom Einschreiten der Beamten. Die überwiegend jungen Leute hatten gegen eine geplante Benzinpreiserhöhung protestiert. Nach Angaben der Polizei wurden die Demonstranten im Laufe des Tages immer aggressiver. Sie hätten Steine und Benzinbomben in Richtung Sicherheitskräfte geschleudert.

Auch in anderen Städten kam es zu Protestaktionen. Mindestens acht Menschen wurden nach Medienberichten bei Zusammenstößen mit der Polizei verletzt. Nach ähnlichen Protesten hatte das Parlament im vergangenen Jahr eine geplante Benzinpreiserhöhung fallen gelassen.

 

"Höhere Benzinpreise treffen vor allem die Armen, weil im Anschluss immer die Grundnahrungsmittel teurer werden ", sagte Student Abdi Irfansyah, der in Jakarta bei strömendem Regen demonstrierte. Vor dem Parlament waren tausende Studenten und Gewerkschafter versammelt. Sie rüttelten an den Zäunen und skandierten Protestslogans.

Ein Liter Benzin soll künftig 6.500 Rupien (50 Cent) kosten, 44 Prozent mehr als zuvor. Die Regierung will das Subventionsbudget in Zaum halten. Sie subventioniert Benzin mit umgerechnet rund 15 Milliarden Euro im Jahr. Ohne Einschnitte würde das Subventionsbudget im kommenden Jahr um 50 Prozent steigen, warnt die Regierung. Sie wollte gleichzeitig Hilfen für die Ärmsten zur Verfügung stellen. (APA, 17.6.2013)