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Der Kampf gegen Steuerbetrug ein Schwerpunktthema des Gipfels der G-8.

Berlin - Unmittelbar vor Beginn des G-8-Gipfels in Nordirland hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel auf möglichst konkrete Beschlüsse im Kampf gegen Steuerhinterziehung gepocht. Leider habe sich die internationale Abstimmung verzögert, aber die OECD habe nun gute Regeln vorgelegt. "Jetzt wird es endlich ein Thema, wo auch dann gehandelt werden kann", sagte Merkel am Montag in Berlin in einem RTL-Interview. Sicherlich seien noch Schwierigkeiten im Rahmen der Abstimmung mit den G-20-Staaten zu überwinden. "Aber wenn die G-8, die acht größten Industrienationen, hier ein klares Signal geben, ist das schon einmal ein ganz wichtiger Schritt."

Ausdrücklich lobte die Kanzlerin die Initiative der Regierung in London, nun auch gegen Steueroasen unter britischem Einfluss vorzugehen. "Es liegt mir besonders am Herzen, dass man den Steuersündern auf die Spur kommt, insbesondere auch mit Steuervermeidung Schluss macht", betonte Merkel.

Hintergrund der Debatte ist der Versuch der großen, meist hoch verschuldeten Industrienationen, die milliardenschweren Steuerhinterziehungen zu stoppen. Außerdem soll es internationalen Konzernen erschwert werden, mit komplizierten, grenzüberschreitenden Unternehmenskonstruktionen zu erreichen, dass sie überhaupt in angemessenen Maße Steuern zahlen.

Firmennamen im Netz

Der Kampf gegen Steuerbetrug, -vermeidung und -oasen ist ein Schwerpunktthema des Gipfels der G-8-Staats- und Regierungschefs, der am Nachmittag nordirischen Lough Erne beginnt. Am Wochenende hatte das Journalistennetzwerk ICIJ am Wochenende die Namen und Daten von über 100.000 Treuhandgesellschaften und Firmen ins Internet gestellt, die in Steueroasen ihren Sitz haben. (APA/Reuters, 17.6.2013)