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Roger Federer hat das Siegen nicht verlernt. Zehn Monate nach seinem jüngsten Erfolg gewann der Schweizer in Halle sein insgesamt 77. Turnier und schloss damit zu John McEnroe auf.

Foto: AP/Meissner

Halle - "In den vergangenen zehn Monaten habe ich ziemlich gut gespielt", sagte Roger Federer. "Aber wenn es darauf ankam, waren andere besser." Am Sonntag und im deutschen Halle kam es anders. Da gewann der Schweizer, der Rekorde sammelt wie andere Eierschwammerl, zum sechsten Mal das Rasenturnier in Westfalen. Lieblingsgegner Michael Juschnij musste sich im Finale auch im 15. Duell geschlagen geben, Federer siegte nach 2:02 Stunden 6:7 (5), 6:3, 6:4. Es war sein erster Turniersieg seit August 2012.

Mit seinem 77. Triumph schloss Federer zu John McEnroe auf, mehr Turniere konnten nur Jimmy Connors (109) und Ivan Lendl (94) gewinnen. Rekordsieger bei Grand-Slam-Turnieren ist er mit 17 Erfolgen bereits. Die Vorzeichen stehen gut, dass Federer diese Form auch zum heiligen Rasen nach Wimbledon mitnehmen kann, wo ab 24. Juni aufgeschlagen wird. Denn nach bisher vier Turniererfolgen in Halle (2003 bis 2006) folgte jeweils der Erfolg im All England Lawn Tennis and Croquet Club. Federer könnte mit seinem achten Wimbledon-Triumph zum alleinigen Rekordsieger aufsteigen - und quasi ein weiteres Eierschwammerl brocken.

Paszek kämpft um viele Punkte

Für Tamira Paszek könnten die kommenden Tage und Wochen richtungsweisend in ihrer Karriere sein - aber eher nach unten. Denn die 22-jährige Vorarlbergerin blickt auf eine völlig verpatzte erste Saisonhälfte zurück. Bei 13 Turnieren gelangen ihr nur zwei Siege, elfmal musste sie eine Auftaktniederlage einstecken.

Auf ihrem Lieblingsbelag Rasen hofft sie wie im Vorjahr auf eine Trendwende: Damals gewann sie das Turnier in Eastbourne und scheiterte erst im Viertelfinale von Wimbledon an der Weißrussin Wiktoria Asarenka. Diesen Erfolgen hat es die Dornbirnerin zu verdanken, dass sie in der Weltrangliste derzeit noch 29. ist.

In dieser Woche startet sie im südostenglischen Eastbourne das Unternehmen Titelverteidigung. Auftaktgegnerin ist die gleichaltrige Dänin Caroline Wozniacki, immerhin eine ehemalige Weltranglistenerste. Eine neuerliche Erstrundenpleite wäre nicht überraschend und gleichzeitig verheerend: Paszek würde ihre 470 Punkte aus dem Vorjahr im Ranking verlieren und auf einen Platz um Rang 55 zurückrutschen. In Wimbledon muss sie anschließend gleich 500 Punkte verteidigen. Setzt sie ihre Negativserie fort, wird sie im Juli nicht mehr in den Top 100 aufscheinen. Aber zunächst kommt einmal das Duell mit Wozniacki. Gegen die aktuelle Nummer neun der Welt hat sie das jüngste von bisher zwei Duellen gewonnen: 2012 in der ersten Runde von Wimbledon. (krud, DER STANDARD, 17.6.2013)