Athen - Auch dank der umstrittenen Schließung des Staatsfernsehens kann Griechenland laut Insidern mit der nächsten Hilfszahlung seiner internationalen Geldgeber rechnen. Zwei Vertreter des Finanzministeriums in Athen sagten Reuters am Freitag, die Euro-Gruppe habe auf Arbeitsebene grünes Licht für die Kredittranche in Höhe von 3,3 Milliarden Euro gegeben. Das abrupte Ende der staatlichen Sender ERT mag die Regierung zwar in eine politische Krise gestürzt haben, aber bei den Kreditgebern kam der Schachzug offenbar gut an. "Die Schließung von ERT war auf jeden Fall hilfreich", erklärte einer der Insider.

Die Finanzminister hatten die Auszahlung der Tranche bereits vergangenen Monat unter bestimmten Voraussetzungen genehmigt. Bedingung für die Freigabe waren Fortschritte bei der Korruptionsbekämpfung, beim Schuldenerlass für Haushalte sowie Reformen auf dem Elektrizitätsmarkt. Die Freigabe auf Arbeitsebene ebnet nun den Weg für die endgültige Zustimmung der Finanzminister. Es wird damit gerechnet, dass sie die Auszahlung Ende des Monats offiziell durchwinken.

Die Überweisung dieser Tranche würde das Volumen der seit Mitte 2010 insgesamt ausgezahlten Hilfskredite auf rund 210 Milliarden Euro erhöhen. EU und IWF haben bis 2014 insgesamt 240 Milliarden Euro dafür zugesagt, eine Staatspleite Griechenlands zu verhindern. (Reuters, 14.6.2013)