Airbus schickt seinen neuen Langstreckenjet A350 ins Rennen um Marktanteile.

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Das Zuschauer-Interesse ist gewaltig.

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Hier wartet der Star - noch.

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Dann fliegt er.

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Vier Stunden später hat er wieder festen Boden unter sich.

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Airbus hat sein neues Langstreckenflugzeug A350 am Freitag erstmals abheben lassen. Bei strahlendem Sonnenschein am Firmensitz in Toulouse legte der Supervogel um 10 Uhr einen Bilderbuchstart hin und beendete den Flug unter tosendem Applaus kurz nach 14 Uhr. (Hier geht's zu den Bildern: Das Riesenbaby startet und kommt wieder runter) Tom Enders, Chef der Airbus-Mutter EADS, zeigte sich bereits unmittelbar nach dem Start zufrieden.

Die Maschine war rund vier Stunden lang 3.000 Meter über dem Atlantik gekreist. Sicherheitshalber waren Piloten und Co-Piloten mit Fallschirmen ausgerüstet. Auf dem Programm standen Tests von Fahrwerk, Landeklappen und Ruder. Zwei ehemalige britische und französische Kampfpiloten steuerten das Flugzeug unter den Augen von etwa 12.000 Mitarbeitern und Besuchern.

Der A350 XWB soll in Versionen für 270 bis 350 Passagiere gebaut werden. Die teuerste Variante steht mit rund 250 Millionen Euro in der Preisliste. Die erste Auslieferung an Kunden plant Airbus im zweiten Halbjahr 2014. Bisher haben laut Airbus 33 Fluglinien 613 Maschinen des neuen Typs geordert.

Rückblick: Live-Stream vom Erstflug

Milliardenauftrag winkt

Airbus kann sich offenbar Hoffnung auf einen Milliardenauftrag der Billigfluglinie Easyjet machen. Verhandlungen über die Bestellung von mindestens 100 Flugzeugen mit einem Listenpreis von 7,5 Milliarden Euro seien weit fortgeschritten, berichteten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Easyjet wolle voraussichtlich etwa 100 Maschinen des Typs A320neo kaufen und sich Optionen für 100 weitere Flugzeuge sichern.

Eine Einigung wäre ein Rückschlag für Boeing, das gehofft hatte, den Wechsel von Easyjet zu Airbus vor zehn Jahren rückgängig zu machen. "Airbus hat die Nase vorn, aber die wirtschaftliche Bewertung läuft noch", sagte eine der Personen. Die beteiligten Firmen lehnten eine Stellungnahme ab.

Im Rennen um die Marktführerschaft hatte Airbus seinen Erzrivalen zu Jahresbeginn überholt. Mit netto 410 Flugzeugbestellungen lag die EADS-Tochter im ersten Quartal vor dem US-Konzern, der 209 Aufträge verbuchen konnte. Im vergangenen Jahr musste sich Airbus den Amerikanern dagegen knapp geschlagen geben. Die Toulouser verkauften 588 Maschinen und damit 13 weniger als Boeing. (APA/ch, derStandard.at, 14.6.2013)