StudiVZ-Gründer Ehssan Dariani.

Foto: StudiVZ

Man darf den StudiVZ-Gründer Ehssan Dariani getrost als eine umstrittene Persönlichkeit in der deutschen IT-Szene bezeichnen. Immer wieder hat er in der Vergangenheit durch seltsame Äußerungen und Aktionen für Aufregung gesorgt, etwa wenn er eine Einladung für eine Firmenfeier im Stil des "Völkischen Beobachters" der Nazis gestaltete.

Aufstand?

Nun meldet sich Dariani zu aktuellen Ereignissen auf Facebook zu Wort - und schießt dabei weit über das Ziel hinaus, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Angesichts eines Videos, das die Polizeigewalt gegen türkische DemonstrantInnen zeigt, ruft er zum bewaffneten Aufstand beziehungsweise zum Putsch gegen Ministerpräsident Erdogan auf - und verwendet noch dazu einen mehr als problematischen Vergleich.

Zitat

"Vielleicht ist es an der Zeit, dass diese Ereignisse zu einem bewaffneten Arm der säkularen Opposition führen, zu einer Stauffenberg-artigen 'Operation Walküre' gegen Erdogan und andere", schreibt Dariani. "Natürlich würden diese als 'Terroristen' bezeichnet werden - doch in wenige Jahren oder Jahrzehnte später würden Straßen und Plätze in der Türkei nach ihnen benannt werden ..."

Hintergrund

Die "Operation Walküre" war ein gescheiterter Putschversuch aus Reihen der deutschen Wehrmacht gegen das Nazi-Regime, als sie 1944 erkannten, dass der Krieg gegen die Alliierten nicht mehr zu gewinnen war. Dariani setzt in diesem Bild also direkt Erdogan mit Adolf Hitler gleich. Ein Stellungnahme von Dariani zu dem Posting gibt es bislang nicht, das Posting war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels aber weiterhin online. (red, derStandard.at, 14.6.2013)