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Ausstellungsraum auf dem Gelände der einstigen Heeresversuchsanstalt Peenemünde

Foto: APA/dpa
Peenemünde - Die deutsche Wehrmachtsausstellung macht Station an historischer Stätte: Am Donnerstag wurde die Schau im Museum der ehemaligen Raketenversuchsanstalt in Peenemünde in Mecklenburg-Vorpommern eröffnet. Dort ist die vom Hamburger Institut für Sozialforschung konzipierte Wanderausstellung bis zum 7. September täglich von neun bis 18 Uhr zu sehen. Der stellvertretende Ministerpräsident Wolfgang Methling (PDS) erklärte, nach etlichen Stationen im Bundesgebiet sei sie an einen Ort gelangt, "der Brennpunkt und Symbol für Umgang mit deutscher Geschichte geworden ist".

Der Peenemünder Museumsdirektor Dirk Zache hob das gemeinsame Anliegen seiner Einrichtung und der zeitweiligen Ausstellung hervor, die den Titel "Verbrechen der Wehrmacht - Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 bis 1944" trägt. "Es geht um Erinnern, nicht um Verdrängen", sagte er. Die Wehrmachtsausstellung dokumentiert auf rund 1.000 Quadratmetern die Verstöße gegen das Kriegs- und Völkerrecht. Das Raketenmuseum zeigt die enge Verquickung von schöpferischem Entdeckergeist und schockierender Unmenschlichkeit bei der Entwicklung von Hitlers "Vergeltungswaffen". Allein bei der Produktion der Raketen kamen 20.000 KZ-Häftlinge um. Zudem starben tausende Engländer, Franzosen und Belgier später bei Raketenangriffen der Deutschen.

Wegen der in der Vergangenheit immer wieder von Rechtsextremisten gestarteten Attacken gegen die Wehrmachtsausstellung sind verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in Peenemünde getroffen worden. Erste Demonstrationen im Ausstellungszeitraum sind seitens der rechten Szene bereits beantragt. Linke Aktionsbündnisse haben Gegenveranstaltungen dazu angekündigt. (APA/AP)