Die asymmetrische Hauptfassade des Hotels

hotel-moskva.ru
Am 20. Juli verließen die letzten Gäste das Hotel Moskwa, für die Mitarbeiter wurde eine kleine Abschiedsfeier ausgerichtet. Damit ist die Ära des "ersten sowjetischen Hotels" in Moskau nach 67 Jahren zu Ende gegangen.

Mit seinen 1033 Appartements gehörte es zu den riesigsten Hotels, vor allem aber war es das billigste im Zentrum der Stadt. Nicht nur Moskau-Besuchern ist das Gebäude bekannt, denn die Fassade ist auch auf den Etiketten des Stolichnaya-Wodkas abgebildet.

Geschichte

Nur wenige Meter vom Kreml und dem Roten Platz entfernt, wurde am 20. Dezember 1935 das damals größte Hotel des Landes eröffnet. Errichtet wurde es nach den Entwürfen des berühmten russischen Architekten Alexei Stschussew. Auffallend an dem denkmalgeschützten Gebäude ist die asymmetrische Hauptfassade. Der rechte und linke Seitenflügel haben zwar die gleiche Größe, aber verschiedene Stile. Der Entwurf wurde zufällig von Stalin genehmigt und später dementsprechend verwirklicht. Eigentlich hätte Stalin in seiner Funktion als "oberster Architekt des Landes" zwischen den zwei unterschiedlichen Formen entscheiden sollen, aber er genehmigte den Entwurf so wie er war.

In den dreißiger Jahren war der klassizistische Paradebau ein modernes und elegantes Hotel und die wichtigste Sehenswürdigkeit des modernen Ochotnyj Rjad. Notwendige Modernisierungsarbeiten wurden jedoch nicht vorgenommen und so wurde das Hotel dem Verfall preisgegeben. Im September 2003 wird nun mit der Demontage begonnen. In drei Jahren soll an seine Stelle ein neues Hotel Moskwa stehen. Mit gleichem Namen und gleichem Aussehen, aber entsprechende der Lage mit De-Luxe-Ausstattung und Blick zum Kreml. (ost)