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In Kritzendorf muss selbst geschaufelt werden.

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

Das Hochwasser fließt langsam ab, und es bleiben doch einige unangenehme Rückstände, auch nichtmaterieller Natur.

Relativ harmlos sind die News von der Stronach-Front. Frank hilft bekanntlich mit 500.000 Euro. Seine erste Tat war aber, diese Tatsache in Form von ganzseitigen Inseraten in den Krawallzeitungen kundbar zu machen. Das hilft zumindest einigen der Blätter aus dem Wasser. Interessant wäre nur, ob die zigtausend Euro, die das kostet, von den 500.000 abgehen.

Schon weit übler ist es, wenn die Behörden den geplagten Betroffenen das Leben noch schwerer machen, mit einer Prise Ausländerfeindseligkeit dazu. Vergangenen Sonntag standen dutzende Autos von Hilfswilligen rund um den Zugang zur Kleingartensiedlung Kritzendorf bei Wien. Aber nicht alle durften durch. 

"Selber schaufeln"

Drei bosnische Arbeiter, die von einer Dame angeheuert worden waren, um ihr beim Wegschaufeln des drei Meter hohen Schlamms zu helfen, wurden von der strategisch postierten Polizeistreife kontrolliert und nicht durchgelassen. Denn, so ein Polizist, das seien Ausländer, und Ausländer könnten ja Diebsbanden sein.

Auf die Frage, was sie dann machen sollte, erhielt die Anrainerin die Antwort: "Selber schaufeln." Ein anderer Bewohner der Siedlung berichtet von Kontrollen von "Ausländern" auf dem Gelände selbst.

Genau das haben die Bewohner dort gebraucht. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 14.6.2013)