Warschau - Vor dem Amtssitz des polnischen Premiers Donald Tusk hat sich am Mittwoch ein Mann selbst angezündet. Er wurde mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht. Die Motive der Tat des 56-Jährigen waren zunächst nicht klar.

Medien zufolge hat sich der Mann mit einer leicht brennbaren Flüssigkeit übergossen und selbst angezündet. Augenzeugen, die gerade an einer Demonstration teilgenommen hatten, löschten die Flammen. Gegenüber dem Fernsehsender TVN24 erklärten sie, dass der Vorfall in völliger Stille abgelaufen seien. Der Mann habe weder protestiert noch geschrien. Laut "Gazeta Wyborcza" (Online-Ausgabe) wurde der Mann mit Verbrennungen dritten Grades auf 60 Prozent der Körperfläche ins Krankenhaus gebracht.

Es war nicht der erste Vorfall dieser Art vor der Kanzlei des Regierungschefs in Warschau. Im September 2011 hatte sich während des Wahlkampfes vor der Parlamentswahl ein 49-jähriger Mann dort selbst angezündet. Der ehemalige Mitarbeiter eines Finanzamtes hatte einen Brief an den Premier hinterlassen, in dem er auf verschiedene Unregelmäßigkeiten in der Arbeit des Finanzamtes hingewiesen hatte. (APA, 12.6.2013)