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Ein Blick in die Zukunft ist derzeit nicht leicht...

Foto: AP/Burgi

Wien - Ungeachtet der langjährigen Staatsschulden- und Eurokrise geht es den 307.000 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die in Österreich 99,7 Prozent aller Betriebe ausmachen, mehrheitlich relativ gut. "Der Optimismus hat sich in den vergangenen Jahren aber etwas reduziert - wenn auch auf hohem Niveau", sagte der Privat- und Firmenkundenvorstand der Erste Bank, Peter Bosek, am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Heuer im Frühjahr klagten immerhin 7 Prozent über eine voraussichtlich schlechtere Lage in den kommenden drei bis fünf Jahren - der Anteil hat sich seit 2011 (3 Prozent) mehr als verdoppelt, geht aus einer Imas-Umfrage im Auftrag der Bank hervor.

"Je kleiner die Betriebe, desto größer ist die Befürchtung", erklärte Bosek. Der Vorteil der Kleinen liege dafür in der rascheren Reaktionszeit - sie seien per se effizienter aufgestellt, könnten aber nicht so leicht die Mitarbeiterzahl reduzieren.

Viele sind guter Dinge

46 Prozent der Unternehmen schätzten die Aussichten nach wie vor bestens ein - vor zwei Jahren waren es aber noch 50 Prozent. Unverändert fast die Hälfte (46 Prozent) der Betriebe rechnet mittelfristig mit einer vergleichbaren Marktposition wie heute.

Die KMU sind insgesamt risikobewusster geworden. Die Eigenkapitalquote stieg seit den Anfängen der Wirtschafts- und Finanzkrise von 23 auf 29 Prozent. "Das ist im internationalen Vergleich aber immer noch sehr niedrig", räumte Bosek ein. Die österreichischen Unternehmen hätten aber die Wichtigkeit des Eigenkapitals erkannt und in den letzten Jahren weniger Gewinne entnommen.

"An die Unsicherheit und Volatilität der neuen Situation haben sich viele schon gewöhnt und schätzen die Lage in den nächsten drei bis fünf Jahren optimistisch ein", berichtete der Leiter KMU und Großkunden in der Erste Bank, Gregor Deix.

Mehr Umsätze höhere Kundenzahlen

Zwei Drittel (67 Prozent) gehen demnach von steigenden Umsätzen aus, 60 Prozent rechnen mit höheren Kundenzahlen und die Hälfte (50 Prozent) mit steigenden Gewinnen und Mitarbeiterzahlen. Über ein Drittel der befragten Unternehmen wollen noch heuer zusätzliche Arbeitnehmer einstellen, die Mehrheit rechnet aber mit einem konstanten Personalstand.

Die kleinen und mittleren Betriebe erzielen einen Umsatz von rund 400 Mrd. Euro - das sind 63 Prozent der hierzulande erzielten Verkaufserlöse. Sie beschäftigen 1,8 Millionen Arbeitnehmer und haben einen Anteil von etwa 58 Prozent an der gesamten Bruttowertschöpfung des Landes. (APA, 12.6.2013)