Griechenland sitzt in der Krise fest. Sparprogramm folgt auf Sparprogramm. Internationale Geldgeber schauen den Griechen dabei genau auf die Finger. Zuletzt zog das Land von einem Tag auf den anderen dem staatlichen Rundfunk den Stecker. Der Grund: Einsparungen. Knapp 3.000 Leute sind mit einem Schlag ohne Arbeit. Der US-Index-Anbieter MSCI spiegelt die Lage Griechenlands nun auch in seiner Einstufung: Griechenland wird per November für den MSCI das erste Schwellenland der Europäischen Union.

Damit firmiert Griechenland beim Index-Betreiber nicht mehr unter Industrieland und fliegt mit November auch aus dem Welt-Index und landet im Emerging Markets-Index. MSCI begründete die Herabstufung Griechenlands unter anderem damit, dass die dortige Börse nicht mehr die modernen Rahmenbedingungen für Kapitalanlagen erfülle. Auch von den Umsätzen her biete der griechische Markt nicht mehr das, was von einem Industrieland erwartet werde.

Griechenland stieg mit der Euro-Einführung 2001 in den Industrieländer-Index auf. Nun ist es das erste Land, das wieder zurückgestuft wird. Anleger dürften sich von der Rückstufung durchaus verunsichern lassen, Fondsmanager könnten den Rückzug aus griechischen Aktien starten. (rom, derStandard.at, 12.6.2013)