Melbourne - Australiens deutscher Nationaltrainer Holger Osieck hat sich nach dem 4:0-Sieg in der WM-Qualifikation gegen Jordanien zu einer sexistischen Äußerung hinreißen lassen. Als ihm nach dem Spiel eine Frau den Weg zur Pressekonferenz zeigen wollte, sagte der 64-Jährige scherzhaft: "Sie wollen, dass ich dort sitze? Sie kommandieren mich wie meine Frau herum."

Danach legte er sichtlich amüsiert nach und zitierte aus dem Brief von Paulus an die Korinther die Passage "Mulieres in ecclesiis taceant" (Die Frauen sollen in der Kirche schweigen) und lieferte als Übersetzung: "Frauen sollten in der Öffentlichkeit einfach die Klappe halten." Er sage das aber nur zu Hause zu seiner Gattin, fügte er schmunzelnd hinzu. Im übrigen sei das ohnehin eine private Angelegenheit.

"Habe großen Respekt vor Frauen"

Als Osieck bewusst wurde, dass seine Äußerungen aufgezeichnet wurden, versuchte er wohl mit der Aussage, dass er "der Liebling aller australischen Frauen" sei, Wind aus den Segeln zu nehmen.

Am Mittwoch entschuldigte sich Osieck umgehend. "Es war wirklich nichts gegen Frauen, und ich entschuldige mich bei jeder Person, die sich hierdurch angegriffen gefühlt hat. Ich habe großen Respekt vor Frauen, bin seit Jahren verheiratet und mit meiner Frau sehr glücklich." (sid, 12.6.2013)