Bild nicht mehr verfügbar.

Peter Stöger verlässt Österreichs Meister in Richtung zweite deutsche Liga.

Foto: APA/ Hochmuth

Wien/Köln - "Ich bin natürlich erleichtert und froh, dass es endlich durch ist. Ich wollte unbedingt nach Köln. Ich danke den Kölnern für das große Vertrauen in meine Fähigkeiten." Das sagte Peter Stöger (47) Mittwochvormittag, nachdem sich die Wiener Austria und der 1. FC Köln auf seinen Transfer geeinigt hatten. Stöger, der die Austria heuer zum Meistertitel führte, wird am Freitag in Köln offiziell als neuer Trainer des deutschen Zweitligisten vorgestellt. Bei dieser Gelegenheit werden auch die Laufzeit des Vertrages und weitere Einzelheiten mitgeteilt.

Die beiden Klubs vermeldeten die Einigung vorbehaltlich der Klärung formaljuristischer Details, ohne auf die entscheidenden Ablösemodalitäten einzugehen. Die Kölner mussten Stöger aus seinem noch bis 2014 laufenden Vertrag herauskaufen und zahlen dafür trotz Verbindlichkeiten von 30 Millionen Euro kolportierte 800.000 Euro. Zudem sollen die Wiener die Einnahmen aus einem Ablösespiel erhalten.

"Wir haben sehr hart um ihn gekämpft, es hat aber alles nichts gefruchtet. Er wollte sich den Traum von der deutschen Bundesliga realisieren", sagte Austria-Wirtschaftsvorstand Markus Kraetschmer und betonte, dass man nicht im Streit auseinandergehe. "Wir hätten gern gehabt, dass er bleibt, aber ich denke, wir haben eine professionale Lösung gefunden." Erste Kontakte mit möglichen Nachfolgern habe es bereits am Mittwoch gegeben. Als Kandidaten werden beispielsweise Ralph Hasenhüttl, Walter Kogler und Dietmar Constantini gehandelt. Am Montag beginnen die Austrianer, die in der Qualifikation für die Champions League engagiert sind, mit dem Training. Dieses soll Co-Trainer Manfred Schmid leiten, falls er Chef Stöger nicht nach Köln folgt.

In Köln hat Stöger einen klaren Auftrag. Er soll die sogenannten Geißböcke, die im vergangenen Jahrtausend dreimal deutscher Meister waren (1962, 1964, 1978) zurück in die erste deutsche Bundesliga führen. Und es gibt reichlich Vorschusslob. "Mit der Austria hat Stöger trotz eingeschränkter finanzieller Mittel und der Konkurrenz von Red Bull Salzburg eine Rekordsaison in Österreich erreicht. Dabei hat er gezeigt, dass er eine Mannschaft formen und aus ihr mehr herausholen kann als nur die Summe der Einzelspieler", sagt Kölns Kaderplaner Jörg Jakobs.

Stöger ist begeistert vom 1. FC Köln, der in der zweiten Liga einen Zuschauerschnitt von mehr als 40.000 hatte: "Der FC ist kein normaler Zweitligist, er gehört für mich zu den großen Vereinen in Deutschland und muss so schnell wie möglich in die Bundesliga. Ich gehe die Aufgabe mit Volldampf an. Köln will unbedingt aufsteigen. Dieser Herausforderung stelle ich mich." (sid/APA/red, DER STANDARD, 13.6.2013)