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Der kanadische Verteidigungsminister Peter MacKay

Foto: Reuters

Die kanadische Regierung hat eingeräumt, dass der Geheimdienst des Landes Internet- und Telefonverkehr im Ausland abfängt. "Das passiert seit Jahren", sagte Verteidigungsminister Peter MacKay am Montag vor dem Parlament. Er bestätigte damit Berichte der Zeitung "Globe and Mail". Demnach unterhält der kanadische Nachrichtendienst CSE ein Programm, um verdächtige Aktivitäten aufzuspüren. "Der CSE überwacht nicht die Kommunikation von Kanadiern", betonte MacKay. Es handle sich um "Geheimdienstaktivitäten im Ausland."

Keine Antwort zu Prism

Der Minister lehnte eine Antwort auf die Frage ab, ob sich Kanada an dem jüngst aufgedeckten US-Überwachungsprogramm Prism beteiligt. Oppositionspolitiker kritisierten sein Schweigen. Die kanadische Datenschutz-Kommissarin Jennifer Stoddart zeigte sich besorgt und kündigte eine Untersuchung an, ob Kanadier von Prism betroffen seien. Kanada arbeitet eng mit den anderen angelsächsischen Staaten USA, Großbritannien, Australien und Neuseeland beim Geheimdienstnetzwerk Five Eyes zusammen. (APA, 11.6.2013)