Kiew - Bereits zum 21. Mal hat ein ukrainisches Gericht einen zweiten umstrittenen Prozess gegen die inhaftierte Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko vertagt. Richter Konstantin Sadowski sagte in der Stadt Charkow, es sei "unmöglich", die Verhandlung wegen Steuerhinterziehung und Veruntreuung ohne die kranke Oppositionsführerin fortzusetzen. Als neuen Termin legte Sadowski den 5. Juli fest.

Die Politikerin habe eindeutig klargemacht, dass das Gericht trotz ihrer Abwesenheit urteilen dürfe, sagte Timoschenkos Verteidiger Andrej Koschemjakin. Ihre Anhänger reagierten mit "Schande"-Rufen auf die Entscheidung, wie Medien am Freitag aus der Ex-Sowjetrepublik berichteten.

Im Falle einer Verurteilung drohen Timoschenko zwölf weitere Jahre Straflager. Derzeit verbüßt sie wegen Amtsmissbrauchs eine siebenjährige Haftstrafe. Die 52-Jährige weist alle Vorwürfe als Inszenierung zurück und beschuldigt Präsident Viktor Janukowitsch, sie politisch ausschalten zu wollen. (APA, 7.6.2013)