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Ein Hot-Rod-Motor: Die Antithese zum Einheitsaggregat.

Foto: ap/meissner

Jahrzehntelang waren Hubraum und Leistung die zentralen Kennzahlen eines Motors. Aus deren Verhältnis konnte man verlässlich ablesen, ob es sich um ein sportliches Fahrzeug handelte oder um eines, das auf lange Lebensdauer ausgelegt war.

Da mit einem bestimmten Hubraum ohne Aufladung nur ein bestimmtes Drehmoment möglich ist, ließ sich die maximale Leistung nur über die maximale Drehzahl variieren. Wer viel Drehmoment für einen guten Durchzug bei einem schweren Fahrzeug wollte, brauchte viel Hubraum, wer auf höchste Leistung setzte, benötigte hohe Drehzahlen.

Unzählige Varianten

Mit dem Einzug des Turboladers in den Bau von Ottomotoren lässt sich über Ladedruck und Einspritzprozedur das Drehmoment über einen breiten Bereich variieren, ohne am Hubraum etwas zu ändern. Plötzlich kann ein Motor mit ein und demselben Hubraum an Fahrzeuge ganz unterschiedlicher Gewichtsklassen sinnvoll angepasst werden.

Da gerade die Herstellung von Motorblöcken und Zylinderköpfen sehr teuer ist, will man möglichst wenige verschiedene Blöcke bauen, um höchste Stückzahlen zu erreichen. Neue, hoch belastbare Materialien ermöglichen es inzwischen auch für den Diesel, die gleichen Elemente zu verwenden.

Einheitskolben in Einheitslöchern

So baut BMW künftig nur mehr einen Motor in drei Längen, also mit drei, vier oder sechs Zylindern, jede Bohrung ist gleich groß, jeder Lochabstand, überall oszillieren die gleichen Kolben.

Auch der schwedische Hersteller Volvo hat sich für seine neue Motorengeneration auf einen Vierzylinder für alle Modelle festgelegt - nur für Hybridvarianten soll es auch einen davon abgeleiteten Dreizylinder geben. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 7.6.2013)