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Die Nationalbank blickt in die Zukunft.

Foto: REUTERS/Kim Kyung-Hoon

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Grafik: APA

Wien - Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat ihre Wachstumsprognose für heuer und das kommende Jahr um 0,2 Prozent gesenkt. Für das laufende Jahr wird nunmehr ein Wachstum von 0,3 Prozent und für 2014 von 1,5 Prozent erwartet. Grund dafür sei eine schwächere Nachfrage nach österreichischen Exporten, so die Nationalbank am Freitag. Erst 2015 werde Österreichs Wirtschaft mit 1,8 Prozent wieder im langjährigen Durchschnitt wachsen.

"Der Euroraum ist die Schwachstelle der Weltwirtschaft", sagte OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny bei der Vorstellung der neuesten Wirtschaftsprognose. Während in den USA die Rezession eindeutig beendet worden sei, gelte dies für den Euroraum leider nicht.

Unterschätzter Abschwung

Man habe die Dynamik des Abschwungs unterschätzt, so Nowotny. Die Rezession habe nunmehr auch Kernstaaten des Euroraumes wie die Niederlande und Finnland erreicht. "Es fehlt eine Wachstumslokomotive", so der Notenbankchef. Auch für Deutschland wird für heuer nur ein Wachstum von 0,4 Prozent prognostiziert und 1,9 Prozent für 2014.

Es bestehe aber die Hoffnung, dass der Tiefpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung bis zur Jahresmitte erreicht werde, "und wir dann wieder einen Aufschwung sehen". Diese Erwartungen basieren laut Nowotny auf einer deutlichen Verbesserung bei den Exporten und der Investitionsnachfrage.

Da in wirtschaftlich schwachen Zeiten die Inflation zurückgehe, drohe von dieser Seite her keine Gefahr, es gebe aber auch keine Deflationsgefahr. Österreich habe eine höhere Inflationsrate, weil der Wirtschaftseinbruch auch nicht so groß sei. Nowotny rechnet mit sinkenden Inflationsraten. Dahinter stünden sinkende Energiepreise.

Auch auf den Arbeitsmarkt wirke sich die derzeitige wirtschaftliche Entwicklung negativ aus. Die Arbeitslosenquote sollte nächstes Jahr nicht über fünf Prozent steigen, so Doris Ritzberger-Grünwald, Direktorin der Hauptabteilung Volkswirtschaft. Österreich werde auch in den kommenden Jahren die niedrigste Arbeitslosenrate in der EU aufweisen. (APA, 7.6.2013)