Antananarivo - Die erste freie Präsidentenwahl in Madagaskar seit dem Militärputsch vor vier Jahren lässt weiter auf sich warten. Die zunächst für den 8. Mai und dann den 24. Juli geplante Abstimmung soll nun am 23. August stattfinden. Das berichtete der französische Sender RFI am Donnerstag unter Berufung auf Regierungsangaben in der Hauptstadt Antananarivo.

Rund neun Millionen Wahlberechtigte sind auf der südostafrikanischen Tropeninsel zu den Urnen gerufen. 41 Kandidaten bewerben sich um das höchste Staatsamt, darunter der seit dem Umsturz international nicht anerkannte Präsident Andry Rajoelina, die Ehefrau des von ihm entmachteten Ex-Präsidenten Marc Ravalomanana sowie der frühere Diktator Didier Ratsiraka.

Da die Weltgemeinschaft diese Kandidaturen bisher nicht anerkennt, musste der Zeitpunkt für die Wahl erneut hinausgezögert werden. Jetzt müssen noch die nationale Wahlkommission CENIT und die Vereinten Nationen die Wahlverschiebung billigen. Nicht klar ist, ob sich die Afrikanische und die Europäische Union, wie bereits angekündigt, ganz zurückziehen und die zugesagten Mittel für die Wahl sperren. Die Staatengemeinschaften hatten erklärt, sie würden eine eventuelle Wahl einer der drei im Kreuzfeuer stehenden Bewerber nicht anerkennen. (APA, 6.6.2013)