Ixso: schaut fast aus wie ein Zwickl, duftet fast wie ein fruchtiges Starkbier aus Belgien - ist aber ein "Wellnessgetränk" aus Österreich.

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Auf den ersten Blick sieht Ixso aus wie ein Bier. Leuchtend gelb, gleichmäßig trüb und mit schönem Schaum; das könnte ein Zwickl sein. Auf den zweiten Blick sieht es auch aus wie ein Bier - es duftet auch fruchtig wie manches belgische Starkbier, und der erste Schluck mit praller, von leichtem Prickeln unterstützter Vollmundigkeit könnte durchaus mit einem Triple-Bier verglichen werden.

Wenn da nicht der alkoholische Eindruck fehlte. Nein, dieses Getränk, das da im Glas schäumt, das ist kein Bier. Aber es hat einiges mit Bier gemeinsam.

Vor allem die Grundzutat: Gerstenmalz ist die Basis für den Drink, den Josef Prantler zusammengemixt hat. Mehr als zehn Jahre hat der heute 50-Jährige gebraucht, um auf das richtige Rezept zu kommen - und er gibt unumwunden zu: "Den besten Geschmacksträger, den Alkohol, gibt es in alkoholfreien Getränken eben nicht. Und fermentiertes Gerstenmalz, das wir als Hauptzutat verwenden, weil wir die Pflanzeninhaltsstoffe ins Getränk bringen wollten, ist aufs Erste geschmacklich auch nicht attraktiv. Da haben wir lange damit experimentiert, um das hinzubekommen."

Dosen als bester Lichtschutz

Entstanden ist das Getränk Ixso, das im Wesentlichen aus einer ungehopften Bierwürze mit etwa zwölf Prozent Stammwürze besteht - Details will Prantler nicht verraten, außer dass diese Würze in einer bayerischen Biobrauerei aus Pilsner Malzen aus ökologischem Anbau hergestellt wird. Der Brauprozess endet wie bei der Bierproduktion mit dem Abkühlen der Würze, doch wird diese weder belüftet noch mit Hefe angestellt (so würde alkoholhaltiges Bier entstehen), sondern mit einer Milchsäurekultur versetzt. Welcher Milchsäurestamm es ist, behält Prantler ebenso für sich - nur dass dieser nicht denen entspricht, die in der Molkereiindustrie verwendet werden, lässt er sich entlocken. Und dass das fertig fermentierte Gerstengetränk, das nun etwas Kohlendioxid enthält, anschließend mit Apfel-, Trauben- und Zitronensaft sowie Koffein abgeschmeckt und in Dosen gefüllt wird.

Dosen? Prantler verweist auf die Lichtempfindlichkeit der Zutaten und steht dazu, dass Dosen eben den besten Lichtschutz bieten, was für die gleichbleibende Qualität wichtig wäre. Die Malz- und Fruchtaromen, sowie die eigentümliche Süße des Getränks bleiben auf diese Weise erhalten. (Conrad Seidl, Rondo, DER STANDARD, 7.6.2013)