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Ein Tor zu einer Kaserne der ehemaligen sowjetischen Militäranlage Skrunda-1 - jetzt will Lettland die Vergangenheit zurücklassen.

Foto: AP/Welscher

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Riga/Brüssel - Die EU-Kommission wird die Aufnahme Lettlands in die Eurozone empfehlen. "Die Entscheidung zu Lettland ist positiv", sagte ein EU-Vertreter. Lettland erfülle alle Voraussetzungen für einen Eurobeitritt. Deshalb werde die EU-Kommission am Mittwoch in ihrem Bericht empfehlen, dass Lettland die Gemeinschaftswährung Anfang 2014 als 18. Mitglied einführen kann. Die "Berliner Zeitung" berichtete vorab ebenfalls über die Entscheidung und berief sich auf den Bericht der EU-Kommission.

Lettland hat nach der Finanzkrise 2008/09 eines der härtesten Sparprogramme in Europa durchgezogen, in dessen Folge die Wirtschaftsleistung um ein Fünftel schrumpfte. Dabei senkte Lettland sein Budgetdefizit unter die erforderliche Marke von drei Prozent des BIP auf nunmehr 1,2 Prozent. Die Schuldenquote beträgt etwa 41 Prozent der Wirtschaftsleistung, was ebenfalls deutlich unter dem EU-Grenzwert von 60 Prozent liegt. Trotz eines Wirtschaftswachstums von zuletzt rund fünf Prozent gehört Lettland neben Bulgarien und Rumänien zu den ärmsten Ländern Europas.

Buhlen um Vertrauen der Investoren

Der Beitritt Lettlands zur Eurozone gilt auch als ein politisches Signal, das Vertrauen bei Investoren wecken soll. Denn drei Jahre nach Beginn der Schuldenkrise und immer wieder aufflammenden Spekulationen über ein Auseinanderbrechen des Euro wird die Währungsgemeinschaft nun nicht schrumpfen, sondern wachsen.

Die Staats- und Regierungschefs müssten Lettlands Euro-Mitgliedschaft auf dem EU-Gipfel Ende Juni beschließen. Auch das Europaparlament hat ein Wort mitzureden. Die formelle Aufnahme als 18. Mitglied der Währungsgemeinschaft müssten dann im Juli die Euro-Finanzminister besiegeln. Als nächster Beitrittskandidat gilt Litauen, dessen Aufnahme 2015 erfolgen könnte. Als erstes der drei baltischen EU-Länder hatte Estland 2011 den Euro eingeführt. (APA/Reuters, 4.6.2013)