Bonn - Mit einer fast zweiwöchigen Arbeitstagung in Deutschland sollen auf UN-Ebene die nächsten großen Klimakonferenzen vorbereitet werden. Im Zentrum der am Montag in Bonn begonnenen Zwischenkonferenz stehen Beratungen über die Konturen und Kernelemente eines Weltklimavertrags, mit dem die Erderwärmung langfristig abgebremst werden soll. Das globale Abkommen soll 2015 beschlossen werden und spätestens 2020 in Kraft treten. Erstmals - und anders als beim Kyoto-Protokoll - sollen alle Länder bei der Treibhausgasminderung in die Pflicht genommen werden, um das vereinbarte Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf höchstens plus zwei Grad Celsius zu erreichen.

Der nächste Weltklimagipfel findet im November in Warschau statt. Mit der Verlängerung des Ende 2012 ausgelaufenen Kyoto-Protokolls ("Kyoto II") gibt es bis 2020 zwar ein vorübergehendes Regelwerk. Es ist aber sehr begrenzt, da etwa die beiden größten Klimasünder USA und China nicht dabei sind.

Verstärkte Anstrengungen

Deshalb sollen auch die Anstrengungen um mehr kurzfristigen Klimaschutz bis 2020 verstärkt werden, um angesichts der fortschreitenden CO2-Emissionen nicht zu viel Zeit bis zum Inkrafttreten des anvisierten Weltklimavertrags verstreichen zu lassen. "Abwarten ist keine Handlungsoption", sagte der Klimaexperte von Germanwatch, Sven Harmeling. In Bonn wird dabei auch über eine klimafreundliche Energiewende mit stärkerer Nutzung von erneuerbaren Energien diskutiert. Deutschland ist hier einer der Pioniere.

Insgesamt sind auf der Bonner Arbeitskonferenz auf Beamtenebene (bis 14. Juni) keine substanziellen Beschlüsse zu erwarten. Die Chefin des UN-Klimasekretariats, Christiana Figueres, mahnte zum Auftakt Fortschritte an, um die sich seit Jahren hinschleppenden UN-Verhandlungen in Bewegung zu halten. (APA, 3.6.2013)