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Der Prozess gegen Bradley Manning hat am Montag begonnen.

Foto: AP

Informanten und Anhänger des US-Obergefreiten Bradley Manning verehren ihn als Helden, der schmutzige Wahrheiten der Kriege im Irak und in Afghanistan ans Licht brachte. US-Militärs verachten ihn dagegen als Verräter. Fest steht: Durch das Weiterreichen Hunderttausender US-Geheimdokumente an die Enthüllungsplattform Wikileaks – was Manning bereits gestanden hat – schrieb der heute 25-Jährige Internet-Geschichte.

Geheimdienst-Analyst

Manning diente als Geheimdienst-Analyst in der US-Armee. Seine Motive beschreibt er wie folgt: "Wenn Du freien Zugang zu Geheimdokumenten hast", so zitiert ihn ein Unterstützer-Netzwerk, "und Du unglaubliche, schreckliche Dinge siehst (...) Dinge, die an die Öffentlichkeit gehören (...) Was würdest Du tun?" Er fügte hinzu: "Ich möchte, dass die Menschen die Wahrheit sehen."

Manning wuchs in einer Kleinstadt in Oklahoma im Mittleren Westen der USA auf. Nach der Scheidung der Eltern zog er zeitweise mit seiner Mutter nach Wales in Großbritannien. Bereits früh habe der Jugendliche begonnen, sich für Computer zu interessieren, schreibt die "Washington Post". Später habe der Hochbegabte zur Hackerszene Kontakt aufgenommen.

Kam 2009 in den Irak

Nach der Schule kehrte er in die USA zurück. Nachdem er sich einige Zeit lang mit Nebenjobs über Wasser hielt, trat er in die Armee ein. 2009 kam er mit seiner Truppe in den Irak. Dort habe er psychische Probleme bekommen und einen Zusammenbruch erlitten. Nach den spektakulären Wikileaks-Enthüllungen 2010 wurde Manning im Irak festgenommen. Während seiner Haft in den USA beklagte er sich über unwürdige Bedingungen. (APA, 3.6.2013)