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Foto: UMIT BEKTAS / REUTERS

Für den von einer massiven Protestwelle bedrängten türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan gibt es eine "neue Bedrohung namens Twitter". "Die besten Beispiele für Lügen können dort gefunden werden. Für mich sind die sozialen Medien die schlimmste Bedrohung der Gesellschaft", sagte Erdogan am Sonntag nach Berichten internationaler Medien.

Protestwelle

Erdogan stößt sich wohl vor allem dran, dass die seit Tagen anhaltenden Protestkundgebungen und Aktionen in den türkischen Großstädten wie Istanbul, Ankara oder Izmir zu großen Teilen dezentral über Twitter und Facebook koordiniert wurden. Die Vertreter von im Parlament vertretenen Oppositionsparteien wurden gebeten, ihre Embleme nicht zur Schau zu stellen. Man wolle keiner Partei zugerechnet werden, hieß es.

Auseinandersetzung

Auf dem zentralen Taksim-Platz in Istanbul fanden sich aber meist kleinere linke Gruppen ein, die rote und gelbe Fahnen schwenkten, wie ein Korrespondent der spanischen Zeitung "El Pais" berichtete. Viele Menschen trugen türkische Fahnen und Bilder von Mustafa Kemal Atatürk, der 1923 laizistischen Republik gegründet hatte. Atatürk gilt als Gegenfigur zu Ministerpräsident Erdogan, dem viele Türken vorwerfen, einen autoritären Führungsstil zu pflegen und die Gesellschaft islamisieren zu wollen. (APA, 03.06.13)