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FP-Obmann Strache war am Sonntag in der ORF-"Pressestunde" zu Gast.

Foto: APA/Jaeger

Wien - FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat sich am Sonntag in der ORF-"Pressestunde" bereits in Wahlkampfstimmung gezeigt. Seine Partei sei eine "soziale Heimatpartei für alle Leistungsträger", sagte er im Gespräch mit Hans Bürger und STANDARD-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid. Ausländerfeindlichkeit will sich Strache nicht nachsagen lassen, vielmehr sei er "der leidenschaftliche Österreich-Vertreter". Neuerlich plädierte er für ein Ende des Euro, selbst ein EU-Austritt ist für ihn eine Option, sollte sich die EU zu einem zentralistischen Großstaat entwickeln.

Der Euro sei schuld an der großen Wirtschaftskrise und den sozialen Unruhen in Europa, sagte Strache. Es brauche Alternativen, etwa eine Rückkehr zum Schilling oder kleinere Währungsverbände zum Beispiel mit Österreich, Deutschland und den Niederlanden.

Schweiz als Vorbild

Die Entscheidung würde Strache dem Volk überlassen. Neuerlich pochte er darauf, dass bei Volksbegehren, die von vier Prozent unterstützt werden, automatisch eine Volksbefragung die Folge wäre. Überhaupt sieht der FPÖ-Chef die Schweiz als Vorbild und so kann er sich auch ein Österreich ohne EU vorstellen, wenn sich in der Union keine Reformen in Richtung eines föderalen Europas ergäben.

Abgestritten wurde von Strache, dass seine FPÖ für Ausländerfeindlichkeit stehe: "Ich habe noch nie einen Ausländerwahlkampf gemacht." Er sei da für "anständige Österreicher wie für anständige Menschen, die zugewandert sind." Probleme wie Asylmissbrauch oder radikalen Islamismus müsse man aber ansprechen dürfen.

Problem der Fake-Profile

Dass auf der FP-nahen Website "unzensuriert.at" rassistische und gewaltbegrüßende Postings aufgetaucht waren, sieht Strache nicht in der Verantwortung der Freiheitlichen. Auch andere Medien hätten Problem mit Online-Foren, wenn Poster mit Fakeprofilen "ungeheuerliche Dinge" von sich gäben wie in diesem Fall. Wenn man draufkomme, lösche man solche Einträge, wie dies auch bei unzensuriert.at geschehen sei.

Was sein Wahlziel angeht, erklärte Strache, eine Stärke erreichen zu wollen, wo man die FPÖ nicht mehr ausgrenzen könne. Er wolle keine rot-schwarze Lebensverlängerung. Immerhin seien SPÖ und ÖVP gescheitert, wie man an Rekord-Arbeitslosigkeit und 1,3 Millionen Menschen in Armut sehe.

U-Ausschuss zu Kärntner Hypo

Notwendig wäre für Strache eine Steuerentlastung, mit der den Österreichern wirklich mehr "im Börsel bleibt". Zudem will der FPÖ-Chef, dass den von der Regierung "beraubten" Pensionisten die Teuerung voll abgegolten werde. Nichts hält Strache von der Bankenabgabe (die nach Wunsch der SPÖ verlängert werden sollte), würden die Finanzinstitute diese doch nur auf ihre Kunden abwälzen. Die Kärntner Hypo sieht Strache übrigens nicht als FPÖ- sondern als Banken-Skandal, über den im Nationalrat ein U-Ausschuss tagen sollte.

Eines wird sich für den FPÖ-Chef bis zur Wahl nicht mehr ausgehen, eine Hochzeit mit seiner Verlobten Andrea Eigner: "Wenn, in Ruhe danach." (APA, 2.6.2013)