Berlin - In der Pädophilie-Debatte hat die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth, eine Entschuldigung angekündigt. "Für Fehler, die passiert sind, entschuldigen wir uns natürlich, deshalb will ich jetzt auch alles systematisch aufgearbeitet haben", sagte Roth der "Bild am Sonntag". Es seien "eindeutig und objektiv Fehler passiert".

In den Anfangszeiten der Grünen habe es "Personen und Gruppen gegeben, die versucht haben, die Grünen als Plattform für inakzeptable Positionen zu nutzen", sagte Roth. "Straffreiheit für sexuelle Beziehungen mit Kindern zu fordern, ist in keinster Weise akzeptabel und unsäglich."

Ihre Partei werde die Fragen beantworten müssen, wie stark diese Gruppierungen waren, ob sie es geschafft hätten, Positionen durchzusetzen, wann damit definitiv Schluss gewesen sei und wie das gesellschaftliche Umfeld in den achtziger Jahren gewesen sei, sagte Roth.

Die Pädophilie-Debatte bei den Grünen war durch Daniel Cohn-Bendit in den 1970er-Jahren in Gang gekommen. Damals beschrieb er erotische Spiele mit Kindern. Der heutige Europaabgeordnete Cohn-Bendit distanzierte sich inzwischen von diesen Äußerungen. (APA, 2.6.2013)