N'Djamena/Khartum - Nach erneuten Unruhen in der sudanesischen Konfliktregion Darfur droht Zehntausenden Flüchtlingen im Nachbarland Tschad eine humanitäre Katastrophe. Seit Anfang März hätten rund 50.000 Menschen die Grenze überquert, um sich vor der Gewalt in Sicherheit zu bringen, teilte die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) am Donnerstag mit. Die meisten von ihnen seien Frauen und Kinder unter fünf Jahren. "Sie sind traumatisiert und erschöpft und benötigen dringend medizinische Versorgung, Wasser, Nahrungsmittel, Unterkünfte und sanitäre Einrichtungen", hieß es.

In der gesamten Region Tissa, wo sich die Flüchtlinge derzeit aufhalten, gebe es kein funktionierendes Krankenhaus. Zudem habe im Südosten des zentralafrikanischen Landes die Regenzeit begonnen. Es wird befürchtet, dass die Zufahrtstraßen zu den Behelfs-Camps an der Grenze bald unpassierbar werden. "Es ist ein Rennen gegen die Zeit für unsere Teams", warnte die Organisation. Derweil würden Kranke in einer Notfallambulanz behandelt, Kinder gegen Masern geimpft und unter anderem Plastikplanen, Decken, Moskitonetze und Seife an die Vertriebenen verteilt. (APA, 30.5.2013)