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Mit einem Vermögen von 7,5 Milliarden Euro ist Dietrich Mateschitz Österreichs reichste Person.

foto: epa/JAN WOITAS

Wien - Der Boom an den Kapitalmärkten und im Immobiliensektor hat dazu geführt, dass die Anzahl der österreichischen Millionäre im Vorjahr um 5.500 Personen (plus 7,7 Prozent) auf 77.600 gestiegen ist. Alle zusammen besitzen ein Vermögen von 245 Milliarden Euro. Die meisten Millionäre leben in Wien (19.500), Niederösterreich (17.200) und Oberösterreich (9.600).

Mit 1.700 Superreichen ist die Millionärsdichte im Burgenland am geringsten. Das geht aus dem Vermögensreport hervor, der jährlich vom Liechtensteiner Investmenthaus Valluga erstellt wird. In die Rechnung einbezogen wird das Finanzvermögen in Euro, ohne eigengenutzte Immobilien.

Zahl der Superreichen steigt

Die Top Ten der heimischen Superreichen werden angeführt von den Familien Porsche und Piëch (40,9 Milliarden Euro). Red-Bull-Abfüller Dietrich Mateschitz (7,5 Milliarden Euro) ist mit einem Zugewinn von 1,4 Milliarden Euro (ein Plus von 23 Prozent) im aktuellen Valluga-Ranking der Milliardär des Jahres und mit Abstand die reichste Einzelperson in Österreich. Platz drei geht an die Familie Flick, der ein Vermögen in der Höhe von 6,3 Milliarden Euro zugerechnet wird.

In Summe konnten die Millionäre trotz Schuldenkrise und schwacher Konjunktur das beste Jahresergebnis des laufenden Millenniums erwirtschaften. In der Region Deutschland, Österreich und Schweiz ist die Zahl der Superreichen um 80.000 Personen auf 1,13 Millionen gestiegen.

"Neue Welt" holt auf

Weltweit betrachtet ist das private Vermögen (Bargeld, Aktien, Wertpapiere und Fonds) 2012 um 7,8 Prozent auf 135,5 Billionen US-Dollar gestiegen. Das zeigt der Global Wealth Report 2013, den die Boston Consulting Group (BCG) erstellt. Die Vermögenswerte in der "Alten Welt" sind - in Prozentwerten - einstellig gestiegen: In Nordamerika wuchs das Privatvermögen um 7,8 Prozent auf 43,3 Billionen US-Dollar, in Westeuropa um 5,2 Prozent auf 35,8 Billionen US-Dollar und in Japan um 2,4 Prozent auf 17,2 Billionen US-Dollar.

Die "Neue Welt" konnte ihren Reichtum hingegen zweistellig erhöhen. Der private Reichtum stieg in Asien (ohne Japan) um 13,8 Prozent, in Osteuropa um 13,2 Prozent und in Lateinamerika um 10,5 Prozent. In den kommenden Jahren werden die Märkte der "Neuen Welt" für rund 70 Prozent des globalen Wachstums der Vermögenswerte verantwortlich sein, heißt es im BCG-Bericht.

13,8 Millionen Millionärshaushalte

Über den Globus verteilt leben - in Dollar gerechnet - 13,8 Millionen Millionärshaushalte. Das sind 0,9 Prozent aller Haushalte. Die meisten von ihnen befinden sich in den USA (5,9 Millionen), gefolgt von Japan (1,5 Millionen) und China (1,3 Millionen). Die BCG-Experten gehen davon aus, dass es in dieser Reihung zu einer Änderung kommen wird und sich China im Laufe des Jahres vor Japan auf Platz zwei schieben wird. Österreich nimmt in diesem Ranking mit 34.000 Dollarmillionären den 34. Platz ein. Die deutschen Nachbarn liegen mit 362.000 Millionärshaushalten auf Platz sieben.

Anders sieht die Reihung aus, wenn man die Millionärsdichte (Millionäre auf 1.000 Haushalte) betrachtet. Mit 143 Millionären ist Katar das Land mit der höchsten Millionärsdichte, gefolgt von der Schweiz (116 von 1.000 Haushalten) und Kuwait (115). Bei den Milliardären liegen die USA vorne. Aber nur, wenn es um die absolute Anzahl geht. Bezogen auf die Milliardärshaushalte (Dichte) liegt Hongkong vor der Schweiz und Kuwait.

8,5 Billionen liegen offshore

Gestiegen ist auch jener Anteil des Vermögens, der offshore angelegt ist - also in Ländern, in denen der Eigentümer keinen gesetzlichen oder steuerlichen Wohnsitz hat. Diese Barschaft hat 2012 um 6,1 Prozent auf 8,5 Billionen US-Dollar zugenommen. BCG geht in seinem Report davon aus, dass dieser Wert künftig sinken wird. Grund ist der zunehmende Druck, den die Steuerbehörden auf Offshore-Zentren ausüben. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, 31.5.2013)