Wien - Nach dem Partymarathon der vergangenen Tage will die Wiener Austria ihre Meister-Saison mit dem elften Double der Vereinsgeschichte krönen. Am Donnerstag (16.30 Uhr/live ORF eins) gehen die Violetten als klarer Favorit ins 78. Endspiel des ÖFB-Samsung-Cups gegen den Regionalligisten FC Pasching. 

28. Titel angepeilt

Zuletzt holten die Favoritner 2006 das Double, ein Finalerfolg am Donnerstag wäre für den Rekordsieger der insgesamt 28. Titel im Bewerb. "Die Aufgabe ist schwierig, aber wir können sie bewältigen", meinte Erfolgstrainer Peter Stöger, der auf die eigenen Stärke vertrauen will.  Bis Montag waren 10.000 Karten vergeben, eine volle Bude im Prater also praktisch ausgeschlossen.

Waren beim 0:3 in Salzburg am Sonntag noch die Spuren der rauschenden Meisterfeiern sichtbar, soll im Happel-Oval eine spritzigere Austria-Elf auf dem Platz stehen. "Die Stunden an Schlaf nehmen wieder zu. Am Donnerstag werden wir wieder eine voll fitte Mannschaft aufs Feld schicken", erklärte Stöger. Sein Kapitän Manuel Ortlechner wollte an der Motivation des Meisters ebenfalls keine Zweifel aufkommen lassen: "Die Chance auf das Double bekommt man nicht so oft in einem Fußballerleben. Pasching steht zurecht im Finale, aber wir auch. Wir nehmen die Favoritenrolle an, aber unterschätzen werden wir sie nicht."

Nur Suttner fehlt

Diesen Fehler machte im Halbfinale Salzburg. Anders als die Mozartstädter werden die Wiener bis auf den gesperrten Teamspieler Markus Suttner aber in Bestformation einlaufen. Dass Pasching dank Sponsor Red Bull auf einige Bundesliga-erfahrene Kicker wie Torjäger Casanova, Abwehrchef Davorin Kablar oder Torhüter Hans-Peter Berger vertrauen kann, ist für die Austria zusätzliche Warnung. "Das ist sicher keine klassische Regionalliga-Mannschaft, das wissen wir alle. Die Art und Weise, wie sie bisher gespielt haben, fordert höchsten Respekt. Wir sind gewarnt", wurde Stöger nicht müde zu betonen.

Finanziell lohnt sich der Cup für beide Teams. Alleine für den Finaleinzug kassierten die beiden Vereine je 120.000 Euro, für den Titel des Torschützenkönigs könnten weitere 10.000 Euro in die Kassa kommen. Aktuell liegt in dieser Wertung WAC-Stürmer Ruben Rivera mit sechs Toren voran, Austrias Philipp Hosiner hat bisher fünf Treffer zu Buche stehen. Auf den Liga-Torschützenkönig will sich Pasching laut Kapitän Kablar aber nicht allein konzentrieren: "Sie haben auch sonst noch ein paar gute in ihren Reihen."

Neuerungen sollen mehr Zuschauer locken

Auf Grund des mangelden Zuschauerinteresses in den Stadien versucht es der ÖFB  in der kommenden Saison wieder einaml mit Neuerungen. So sollen die sogenannten "Dorfclubs" künftig als Publikumsmagnet dienen. Ab der kommenden Cup-Saison haben unterklassige Vertreter in den ersten drei Runden, also bis inklusive Achtelfinale, Heimrecht. Ab 2013/14 bekommen die Heimteams auch zur Gänze die Zuschauereinnahmen. Ausgleichend erhalten die Gästemannschaften künftig den größeren Teil (65 Prozent) der Bewerbsprämien.

Ohnedies arbeitet der ÖFB seit Jahren daran, den Cup attraktiver zu machen. So wird die kommende Saison zum zweiten Mal mit dem Cup eröffnet (12. bis 14. Juli), eine Woche später startet die Bundesliga. Die nächste Entscheidung soll am 15. Juni fallen. In der Präsidiumssitzung wird der Finalort der kommenden fünf Jahre festgelegt. Kandidaten dafür sind neben dem Happel-Stadion auch die EM-Arenen in Salzburg und Klagenfurt. (red/apa, 29.05.2013)

Technische Daten:

FK Austria Wien - FC Pasching
(Ernst-Happel-Stadion, 16.30 Uhr/live ORF eins, SR Eisner).

Austria: Lindner - Dilaver, Rogulj, Ortlechner, Leovac - Holland - Gorgon, Mader, A. Grünwald, Jun - Hosiner

Ersatz: P. Grünwald - Rotpuller, Koch, Simkovic, Stankovic, Barazite, Kienast

Es fehlt: Suttner (nach 3. Gelben Karte im Bewerb gesperrt)

Pasching: Berger - Kerschbaumer, Grasegger, Kablar, Riedl - Perchtold - Schobersberger, Krammer, Sobkova, Kovacec - Casanova

Ersatz: Höfler - Petrovic, Gabriel, Blutsch, Hamdemir, Mössner

Es fehlt: Prettenthaler (verletzt)