Wien - Standard & Poor's (S&P) hat den Daumen über die Bank Austria gesenkt. Die US-Ratingagentur hat die Bewertung für die langfristigen Verbindlichkeiten der Bank von bisher "A" um eine Stufe auf "A-" zurückgenommen, und für die kurzfristigen Verbindlichkeiten von "A-1" auf "A-2". Begründet wird die schlechtere Bewertung der Bonität mit den "zunehmenden Risiken in stärker volatilen Märkten", gemeint sind damit vor allem Russland und die Türkei.

Der Ausblick wird weiterhin mit "negativ" bewertet. S&P begründet dies mit dem ebenfalls negativen Ausblick für die Bank Austria-Mutter, der italienischen UniCredit, als auch mit dem höheren Risiko für die Stabilität der Geschäfte und die Qualität der Assets, was sich aus dem starken Wachstum in den ausländischen Märkten ergebe.

Garantierte Obligationen außen vor

Die Ratingexperten gehen davon aus, dass die Bank Austria auch weiter in den schnell wachsenden aber relativ volatilen Märkten Türkei und Russland expandieren und sich damit weiter einem höheren wirtschaftlichen Risiko aussetzen wird.

Sollte sich das Expansionstempo der Bank Austria in Russland, der Türkei oder in anderen wirtschaftlich hochriskanten Ländern beschleunigen, will die Ratingagentur eine weitere Abstufung der Bonität in Betracht ziehen. Dagegen könnte der Ausblick auf "positiv" gesetzt werden, wenn dies auch bei der UniCredit erfolgen würde. Eine positive Revision würde aber auch eine Stabilisierung des geografischen Mixes benötigen.

Auch die Bewertung für die nachrangigen Verbindlichkeiten wurde von "BBB" auf "BBB-" und für Hybrid-Schulden von "BB" auf "BB-" gesenkt. Nicht betroffen von der Abstufung sind garantierte Obligationen der Bank, für die es eine Ausfallsgarantie der Stadt Wien gebe. Diese werden weiterhin mit "AA-" bewertet. (APA, 29.5.2013)