Noch ist unklar, ob der Achselbewuchs bei Männern eine Zier oder ein Graus ist.

Foto: Paco Rabanne

Es ist heute an der Zeit, ein Thema anzusprechen, um das normalerweise wenig Aufhebens gemacht wird. Vielleicht, weil es den größten Teil des Jahres im Verborgenen liegt. Umso erstaunlicher, welche emotionalen Regungen es hervorruft. Es geht um Achselhaare. Während jene von Frauen schlichtweg unerwünscht sind, ist das Schicksal des männlichen Buschwerks derzeit ungeklärt. Oder um es anders auszudrücken: Noch ist unklar, ob der Achselbewuchs bei Männern eine Zier oder ein Graus ist.

Fraglich ist, ob das noch lange so bleiben wird. Schaut man sich die aalglatten Entwicklungen in der Damenwelt an, dann dürfte auch das letzte Refugium der männlichen Körperhaarpracht bald der Vergangenheit angehören. Erst ging es der armen männlichen Brustbehaarung an den Kragen, dann mussten die Kräuselhaare ein Stockwerk tiefer daran glauben. 

Paarungschancen von Achselhaarträger

Jetzt stehen die Büsche unter den Achseln vor einem Kahlschlag. Und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Auf die Frage "Kommt ein Mann mit Achselhaaren als Partner infrage?" gaben auf dem Leitmedium mädchen.de nur 9,3 Prozent eine positive Antwort.

Das ist wenig, und wenn man bedenkt, dass die Mädls von heute die Frauen von morgen sind, dann ist es um die Paarungschancen von Achselhaarträgern auf absehbare Zeit schlecht bestellt. Besser, man verabschiedet sich frühzeitig von seiner Haarpracht, als irgendwann alleine dazustehen. Auf die paar Härchen kommt es auch nicht mehr an. (Stephan Hilpold, Rondo, DER STANDARD, 31.5.2013)