Mithilfe des Stroms und einer ausgeklügelten Antriebsstrategie schafft Porsche beim Panamera mittels Plug-in-Hybrid mit mehr als 400 PS weniger als vier Liter Verbrauch

Die Frage, warum gerade Porsche so intensiv an allen möglichen Formen von Hybridsystemen und anderen Treibstoffsparmaßnahmen arbeitet, hat wohl zwei Gründen: technische, aber auch gesellschaftliche. Erstens werden die gesetzlichen Verbrauchsvorgaben weltweit immer strenger, zumindest bei Autos.

Foto: porsche

Zweitens ist es nicht mehr schick, mit einem Fahrzeug rumzukurven, das als Spritschleuder gilt, ob das stimmt oder nicht. Was die Sache erleichtert: In den oberen Preiskategorien hat auch von der Kostenseite her mehr aufwändige Technik Platz als bei den Durchschnittsautos. Und da sind wir, könnte man sagen, bei Porsche gerade richtig.

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Panamera Plug-in-Hybrid also. Mittlerweile hat sich die Hybrid-Architektur bei europäischen Herstellern auf einen gemeinsamen Nenner eingependelt. Zwischen Verbrennungsmotor und Automatikgetriebe sitzt eine multifunktionale Elektromaschine.

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Der Unterschied zwischen einem herkömmlichen Hybridantrieb und dem Plug-in-Hybrid liegt in einer etwas anderen Regelstrategie und einer größeren Batterie im Heck (Bild), die auch an der Steckdose aufgeladen werden kann.

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Damit werden zwei Ziele erreicht: Einerseits ermöglicht dies einen Normverbrauch, der den eines Kleinwagens unterschreitet. Andererseits nützt man gleichzeitig das enorme Potenzial der Technik zur Steigerung der Dynamik.

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In Zahlen heißt das: 3,1 l / 100 km, das entspricht 71 Gramm CO2/km. Die zusätzliche Leistung des Elektromotors (70 kW) trägt aber auch zu enormen Fahrleistungen bei, etwa Spitze 270 km/h, von null auf 100 km/h in 5,5 Sekunden.

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Für den Alltag heißt dies, dass ein Porsche ein Porsche bleibt. Es wurden allerdings die Möglichkeiten durch den Einsatz der Elektrizität erweitert. Da man im Verkehr das Leistungspotenzial dieses Fahrzeugs kaum nützen kann, darf man sich damit aber immer noch schmücken.

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Der günstige Nebeneffekt ist, dass durch die kluge Regelstrategie tatsächlich ein vergleichsweise geringer Verbrauch im Alltag zu erwarten ist.

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Die Tatsache, dass man auch noch eine rein elektrische Fahrt über 20 bis 25 km einlegen kann (die Reichweite aus dem Normzyklus von 36 km wird man wohl nicht schaffen), ist attraktiv für Menschen, die zu Hause und am Arbeitsplatz eine Steckdose haben.

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Man könnte sagen, der Panamera begünstigt eine weitere Ausbreitung der Elektromobilität. Warum der Panamera aber auch ohne zusätzliche Stromzufuhr sparsamer arbeitet als andere Supersportwagen, liegt an einer Summe an Überlegungen, wovon eine doch wohl sehr interessant erscheint: Motor abdrehen.

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Wenn es auch wie eine Binsenweisheit erscheint, bisher hat man sich in der Motorenentwicklung eher weniger darum geschert, schließlich baut man einen Motor nicht, um ihn dann möglichst nicht zu verwenden.

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Als Schlüsselkennzahl für den Verbrauch nimmt man die Umdrehungen des Motors im Laufe seines Lebens. Das heißt, wenn ein Motor mit geringer Drehzahl läuft, idealerweise gar nicht, dann kommt man mit wenig Benzin weiter. Deshalb schaltet sich der Motor im Rollen oft vollständig aus (Segeln).

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Über die Antriebsräder wird beim Bergabfahren übrigens so viel Energie rekuperiert, dass die Batterie nach einmal Runterfahren vom Großglockner wieder voll wäre. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 24.5.2013)

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