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Mit Daten von der OECD, den Vereinten Nationen und den nationalen Statistikämtern wurde der "Better Life Index" erstellt.

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Ranking mit einer gleichmäßigen Gewichtung aller elf Faktoren.

screenshot: www.oecdbetterlifeindex.org

Die einzelnen Kategorien für Österreich mit dem jeweiligen numerischen Wert auf der Skala bis 10. Die Balken wiederum zeigen an, wo sich Österreich im OECD-Vergleich befindet.

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Ranking der allgemeinen Zufriedenheit.

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Ranking des Einkommens.

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Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihren jährlichen Bericht über die lebenswertesten Länder der Welt veröffentlicht. Für den "Better Life Index" werden nicht nur die materiellen Lebensbedingungen wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP) eines Landes herangezogen. Den höchsten Lebensstandard hat demnach Australien vor Schweden und Kanada.

Vergleich von elf Faktoren

Der "Better Life Index" wird mithilfe sozialer, ökologischer und ökonomischer Kategorien erstellt. Dafür zieht die OECD elf Lebensbereiche heran und bewertet diese. Es handelt sich dabei um Faktoren wie Arbeitsplätze, Einkommen, Bildung, allgemeine Zufriedenheit, Wohnen, Sicherheit und Gesundheit.

In der Studie wird die Lebenssituation in den 34 OECD-Mitgliedsstaaten sowie in Russland und Brasilien miteinander verglichen. Die Daten dafür stammen von der OECD selbst sowie von der UNO und den nationalen Statistikämtern.

Höchste Lebensqualität in Australien

Bei einer gleichmäßigen Gewichtung aller elf Faktoren weist Australien vor Schweden, Kanada, Norwegen, der Schweiz und den USA die höchste Lebensqualität auf, dahinter folgen Dänemark, die Niederlande, Island und Großbritannien. Österreich findet sich in der Studie auf dem 13. Platz und damit im oberen Mittelfeld. Im Vorjahr belegte Österreich den 16. Rang.

Auf den Plätzen hinter Österreich reihen sich Luxemburg, Irland, Belgien, Deutschland und Frankreich ein. Schlusslichter im Ländervergleich sind Mexiko und die Türkei.

Bei Wohnen und Bildung hintennach

Österreich schneidet bei Einkommen, Beschäftigung, Sicherheit und der allgemeinen Zufriedenheit gut ab. Allerdings rangiert es bei Bildung, Work-Life-Balance sowie Wohnen auf den hinteren Plätzen.

Auch bei Gesundheit schafft es Österreich nur ins Mittelfeld, auf Platz 15 von 36. Mit einer Lebenserwartung von 81 Jahren liegt Österreich zwar ein Jahr über dem OECD-Schnitt, allerdings wird vor allem die Feinstaubbelastung (PM 10) als problematisch betrachtet: Der Wert liegt in Österreich mit 27 Mikrogramm pro Kubikmeter deutlich über dem Schnitt von 21 Mikrogramm. Dafür sind 96 Prozent der Österreicher mit der Wasserqualität zufrieden, während es OECD-weit nur 84 Prozent sind.

Schere zwischen Arm und Reich in Österreich

Der Bericht weist auch darauf hin, dass das Einkommen in Österreich zwar über dem OECD-Schnitt liegt, jedoch die reichsten 20 Prozent der Bevölkerung fast viermal so viel verdienen wie die ärmsten 20 Prozent. Trotzdem befindet sich Österreich bei der allgemeinen Zufriedenheit mit 8,7 von 10 Punkten im OECD-Vergleich auf Platz neun.

Damit ist die heimische Bevölkerung deutlich zufriedener als beispielsweise die Deutschen, die mit 6,6 Punkten auf Rang 19 liegen. Deutschland liegt allerdings beim Wohnen neun Plätze vor Österreich, bei Bildung sind es sogar 17 Ränge und bei der Work-Life-Balance immerhin noch 15.

Geschlechterunterschiede bei der Beschäftigung

Beim Punkt Arbeitsplätze liegt Österreich im OECD-Vergleich auf Platz fünf. Das kommt daher, dass mehr als 72 Prozent der Österreicher zwischen 15 und 64 Jahren einer bezahlten Tätigkeit nachgehen. In diesem Zusammenhang verweist die OECD jedoch auf einen Geschlechterunterschied, der ebenfalls im "Better Life Index" evaluiert wird. Während 78 Prozent der Männer in Österreich einer Arbeit nachgehen, sind es bei den Frauen nur 67 Prozent.

Trotzdem liegt die österreichische Beschäftigungsquote deutlich über dem OECD-Schnitt von 66 Prozent. Zudem arbeiten Österreicher im Schnitt 1.600 Stunden pro Jahr - das sind 176 weniger als im Ländervergleich.

Differenz zwischen Wohlstand und Zufriedenheit

Die OECD-Studie demonstriert deutlich, dass materieller Wohlstand nicht mit allgemeiner Zufriedenheit einhergehen muss. Während die USA in puncto Einkommen den ersten Platz belegen, befinden sie sich bei der allgemeinen Zufriedenheit auf dem bescheidenen 14. Rang.

Auf der interaktiven Website oecdbetterlifeindex.org lassen sich alle erhobenen Daten abrufen. So können die Ergebnisse für die einzelnen Länder in den elf Kategorien genauso betrachtet werden wie ein Vergleich der Länder miteinander. (Elisabeth Mittendorfer, derStandard.at, 28.5.2013)